In einer bemerkenswerten Wendung haben sich die „Donaldisten“, eine internationale Organisation von Fans der bekannten Comicfigur Donald Duck, offiziell von US-Präsident Donald Trump distanziert. Wie Welt berichtet, wird diese Entscheidung auf einem bevorstehenden Kongress in Flensburg verstärkt thematisiert, der Ende des Monats stattfinden soll. Auf der Agenda steht unter anderem eine Diskussion über die ablehnende Haltung gegenüber Trumps Politik und Verhalten.

Karsten Bracker, Präsident der Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D.), stellt klar, dass die Donaldisten nicht mit Trumps Ideologie identifiziert werden möchten. Diese Distanzierung ist nicht neu; bereits während Trumps erster Amtszeit äußerte der Gründer der deutschen Donaldisten-Vereinigung, Hans von Storch, Bedenken, dass Trumps Verhalten dem Ruf der beliebten Disney-Figur schaden könnte.

Der Kongress und die Themen

Der 46. Jahreskongress der Donaldisten wird in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit der dänischen Dansk Donaldist-Forening und dem schwedischen Donaldistenverband durchgeführt. Die ursprüngliche Agenda konzentrierte sich auf humorvolle und wissenschaftliche Themen, darunter die Rolle der Monde im Entenuniversum. Doch aufgrund von Trumps umstrittenen Fehltritten wurde die Tagesordnung um eine politische Erklärung ergänzt.

Ein zentraler Punkt dieser Erklärung ist die Angst, dass der Begriff Donaldismus künftig in Verbindung mit Trumps umstrittener Amtsführung gebracht werden könnte. Der Diskurs um diese Assoziation wird noch durch die zunehmende Verbreitung des Begriffs Trumpismus verstärkt, der international an Bedeutung gewinnt.

Popkultur und Politik

Diese Distanzierung von Donald Trump durch die Donaldisten spiegelt ein größeres Phänomen wider, bei dem die Popkultur zunehmend Einfluss auf die Politik nimmt. Früher als trivial angesehen, erhält die Popkultur heute große Aufmerksamkeit und wird als ernstzunehmender Faktor in diskursiven Zusammenhängen wahrgenommen. Wie Deutschlandfunk berichtet, hat dies zu einem gesteigerten Interesse an der Wechselbeziehung von popkulturellen Phänomenen und politischem Geschehen geführt.

Bodo Mrozek, Journalist und Doktorand an der FU Berlin, hat gemeinsam mit Kollegen die Bedeutung von Popgeschichte in zwei Bänden untersucht. Der erste Band thematisiert Konzepte und Methoden der Popgeschichte, während der zweite Band sich mit zeithistorischen Fallstudien von 1958 bis 1988 beschäftigt. Dies zeigt, wie tief verwurzelt die Wechselwirkung zwischen Popkultur und Politik in der modernen Gesellschaft ist.

Die Dynamiken innerhalb der Donaldisten, die sich von Trump distanzieren, könnten somit als Teil eines größeren Trends gesehen werden, in dem auch andere kulturelle Kräfte zunehmend auf die politische Bühne einwirken.