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Erdbeerernte in Schleswig-Holstein: Rekordhöhen und Herausforderungen 2023

In Schleswig-Holstein wird 2024 mit einem Rekorderntrag von über 211 Dezitonnen Erdbeeren pro Hektar aus dem witterungsgeschützten Anbau unter Folientunneln und einer Gesamternte von rund 6.400 Tonnen gerechnet, was auf die Bedeutung einer verbesserten Anbautechnologie und die Herausforderungen durch Wetterbedingungen hinweist.

Schleswig-Holstein erlebt in diesem Jahr eine bemerkenswerte Entwicklung in der Landwirtschaft, insbesondere bei der Ernte von Erdbeeren und Spargel. Die Erträge zeigen sowohl positive als auch herausfordernde Aspekte, die für die regionale Wirtschaft von Bedeutung sind.

Spargelernte: Frühstart trotz widriger Bedingungen

In Schleswig-Holstein haben 38 landwirtschaftliche Betriebe auf 440 Hektar (ha) Spargel angebaut. Die Gesamtfläche mit ertragsfähigen Pflanzen liegt bei etwa 380 ha und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 5% gesunken. Trotz der reichlichen Niederschläge im Frühjahr begann die Spargelernte bereits Ende März/Anfang April. Moderate Temperaturen sorgten für kontinuierliche Erntemengen und eine gute Qualität des Spargels.

Mit einem Durchschnittsertrag von 44,9 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) liegt die Ernte jedoch etwas unter dem sechsjährigen Durchschnitt von 46,9 dt/ha. Insgesamt wird die Menge an geerntetem Spargel auf etwa 1.720 Tonnen geschätzt.

Erdbeerernte: Höchster Ertrag seit 2012

Für die Erdbeerernte in Schleswig-Holstein wird in diesem Jahr ein Ertrag von über 211 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) unter Folientunneln prognostiziert. Dies stellt den höchsten Ertrag seit 2012 dar. Insgesamt wurden Erdbeeren auf 797 Hektar (ha) angebaut, wobei die Flächen im Freiland 496 ha ausmachen. Die Ernteschätzungen im Freiland belaufen sich auf etwa 99 dt/ha, was etwa 7% unter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre liegt.

Die Ernte unter den Schutzabdeckungen könnte mehr als 1.500 Tonnen ausmachen, obwohl nur etwa 12% der nachhaltigen Erdbeerflächen witterungsgeschützt sind. Die Qualität der Erdbeeren wird als gut beschrieben, auch wenn die Pflanzen durch Spätfröste im April beeinträchtigt wurden.

Herausforderungen und Chancen für die Landwirtschaft

Die Wetterbedingungen spielten in dieser Saison eine entscheidende Rolle. Nach einem milden, nassen Winter kam es zu Spätfrösten, gefolgt von Niederschlägen, die Schimmelbildung begünstigten. Es wurden auch Schäden durch Hagel und Starkregen sowie durch Schneckenfraß festgestellt. Trotz dieser Herausforderungen hat die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein das Potenzial, von den hohen Erträgen zu profitieren, insbesondere durch den geschützten Anbau von Erdbeeren.

Fazit: Einblick in die Zukunft der Ernte

Obwohl die endgültigen Erntedaten für Spargel und Erdbeeren erst Anfang 2025 veröffentlicht werden, zeigt die aktuelle Erhebung bereits, dass die Landwirte in Schleswig-Holstein mit bemerkenswerten Erträgen konfrontiert sind. Diese Entwicklung könnte sowohl wirtschaftliche Chancen als auch Herausforderungen für die Region mit sich bringen, die künftig verstärkt auf innovative Anbautechniken setzen könnte, um die Auswirkungen von Wetterextremen zu minimieren.

Lebt in Spandau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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