Schleswig-Holstein

Entscheidung im Mordprozess: Urteil fällt nach zehnmonatiger Verhandlung

Spannende Enthüllungen im Mordprozess um Messerattacke im Zug in Brokstedt

Nach mehr als zehn Monaten Verhandlung wird am Mittwoch im Landgericht Itzehoe das Urteil im Mordprozess um die Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt erwartet. Angeklagt ist Ibrahim A. (34) wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher oder schwerer Körperverletzung in vier Fällen. Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange Freiheitsstrafe mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert. Der Vorwurf lautet, dass der Angeklagte aus Frust über einen erfolglosen Termin bei der Ausländerbehörde in Kiel gehandelt habe.

Im Prozess wurde auch die Frage nach der Schuldfähigkeit des Angeklagten diskutiert. Der Verteidiger argumentiert, dass Ibrahim A. aufgrund einer psychotischen Störung nicht schuldfähig sei und eine Einweisung in eine forensische Psychiatrie beantragt. Falls das Gericht dies nicht akzeptiert, plädierte die Verteidigung auf eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren wegen zweifachen Totschlags und vierfacher gefährlicher oder schwerer Körperverletzung.

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Ibrahim A. bestritt zu Beginn der Verhandlung im Juli 2023 die Tat, gab sie jedoch später zu. Am 25. Januar 2023 zog er in einem Zug bei Brokstedt ein Küchenmesser und griff damit die Fahrgäste an. Bei der Attacke starben eine 17-Jährige und ihr zwei Jahre älterer Freund, während vier weitere Personen schwer verletzt wurden. Die Tat löste auch politische Diskussionen aus, da es Versäumnisse beim Austausch von Informationen zwischen den Behörden gegeben hatte.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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