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Warum Frauen und Männer in der Medizin ungleich behandelt werden: Dr. Leykum erklärt

Unter dem Motto „Gesund trotz Frau – Frauen sind halt anders“ fand eine Infoveranstaltung des Lundener Sozialverbands Deutschland (SoVD) und der Ärztekammer Schleswig-Holstein statt. Trotz anfänglicher Skepsis fanden sich etwa 25 Frauen und zwei Männer im Haus des Gastes in Krempel ein. Dr. Birte Leykum, Neurologin, Geriaterin, Internistin und Oberärztin im Asklepios Klinikum Hamburg Wandsbek, informierte über die Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Medizin.

Die Ärztekammer-Kampagne zielt darauf ab, zu verdeutlichen, dass das Geschlecht einen Einfluss auf die medizinische Behandlung hat. Frauen besitzen auf ihrem X-Chromosom 1500 bis 2000 Gene, die entscheidend für Herz, Gehirn und Immunsystem sind, während Männer auf ihrem Y-Chromosom nur 80 bis 100 Gene mit Fokus auf Sexualität haben. Unter anderem reagieren Frauen anders auf Medikamente, Alkohol, Rauchen und Umwelteinflüsse und haben ein aktiveres Immunsystem, was häufiger zu Erkrankungen wie Rheuma oder Osteoporose führen kann.

Es ist beunruhigend zu erfahren, dass Frauen bei einem Herzinfarkt bei Krankenhauseinweisung oft später diagnostiziert werden als Männer. Die Symptome werden häufig irrtümlich als psychische oder gastrointestinale Probleme interpretiert. Dr. Leykum wies darauf hin, dass Frauen oft ihre Medikamente und deren Wirkungsweise kennen, im Gegensatz zu den meisten Männern. Die Notwendigkeit, Medikamente an weiblichen Probanden zu testen, wird in der Forschung immer stärker betont, da sich Medikamente bei Frauen anders verhalten.

Frauen sollten ermutigt werden, auf ihre Gesundheit zu achten, Diagnosen zu hinterfragen und regelmäßig ärztliche Meinungen einzuholen. Es wäre wünschenswert, dass das stereotype Bild der gestressten, depressiven Frau in der Medizin überwunden wird, um die individuellen Bedürfnisse von Frauen besser zu berücksichtigen. Frauen sind anders, daher ist eine geschlechtsspezifische Medizin notwendig, um bestmögliche Behandlungsergebnisse zu erzielen.

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