Vorfall | Insolvenz |
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Uhrzeit | 09:30 |
Ort | Heide, Dithmarschen |
Sachschaden in € | 600000000 |
Ursache | Finanzkrise, Sanierungsverfahren |
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt steht vor enormen finanziellen Herausforderungen, mit Schulden in Höhe von fast sechs Milliarden US-Dollar. Trotz dieser Krise setzt das Unternehmen den Bau einer neuen Fabrik in Dithmarschen fort. Insbesondere die schleswig-holsteinische Regierung und Northvolt selbst halten an den Plänen fest, trotz des laufenden Chapter-11-Verfahrens, das kürzlich in Houston wegen Insolvenz beantragt wurde. Der Insolvenzfall wurde zunächst noch nicht eröffnet, die Gläubiger zeigen jedoch Interesse daran, auch wenn eine klare Entscheidung über die Fortführung des Verfahrens bislang aussteht, wie NDR berichtet.
Finanzielle Absicherung und Risiken
Die finanzielle Lage des Unternehmens hat direkte Auswirkungen auf die deutsche KfW-Bank sowie das Land Schleswig-Holstein, die gemeinsam für 600 Millionen Euro bürgen. Diese Mittel sind entscheidend, da sie speziell für den Bau der Fabrik in Heide bereitgestellt wurden. Sollte das Sanierungsverfahren scheitern, drohen erhebliche Verluste, die katastrophale Folgen für die öffentliche Hand haben könnten. In einer ersten Einschätzung erklärte Marc Liebscher von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, dass die Gläubiger wahrscheinlich einen „Haircut“ erleben werden, was bedeutet, dass sie nur einen Teil ihrer Ansprüche zurückerhalten könnten. Dies könnte für Schleswig-Holstein bis zu 300 Millionen Euro kosten, was für jeden Einwohner mehr als 100 Euro ausmacht, so Tagesschau.
Zusätzlich ist die finanzielle Belastung für Northvolt enorm, mit einer wöchentlichen „Cash Burn Rate“ von 30 Millionen US-Dollar. Um das Unternehmen am Leben zu halten, wäre ein Investor notwendig, der jährlich eine Milliarde Dollar bereitstellt. Diese Herausforderungen werden durch Produktionsprobleme in der schwedischen Muttergesellschaft noch verschärft, wo Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung von Lieferverträgen und eine hohe Ausschussquote die Stimmung weiter trüben. Trotz der katastrophalen Lage hoffen die Regierungen, dass Northvolt seine ambitionierten Pläne für die Elektroautobatteriefabrik in Schleswig-Holstein trotz aller Widrigkeiten verwirklichen kann.
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