Deutschland wird voraussichtlich sein Klimaziel bis 2030 verfehlen, indem es mehr klimaschädliche Treibhausgase ausstößt, als gesetzlich erlaubt ist. Dieses Ergebnis wurde durch den Expertenrat für Klimafragen, ein Beratergremium der Bundesregierung, in einem Sondergutachten vorgestellt. Im Gegensatz zu Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck, der optimistisch war, zeigten sich die Experten sehr pessimistisch bezüglich der Erreichung des Ziels.
Der Expertenrat sieht mehrere Gründe dafür, dass Deutschland das Klimaziel für 2030 wahrscheinlich nicht erreichen wird. Die Berechnungen zur Wahrscheinlichkeit lassen darauf schließen, dass die aktuellen Schätzungen zu den Emissionen in den Bereichen Energie, Gebäude und Verkehr zu niedrig angesetzt sind. Zudem wurden wichtige Entwicklungen, wie die Kürzungen im Energiewendetopf Klima- und Transformationsfonds, nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Ziele zu erreichen.
Nach 2030 wird es noch schwieriger, die Klimaziele zu erreichen. Laut den im Klimaschutzgesetz festgelegten Zielen soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Doch auch dies erscheint unrealistisch, da das CO2-Budget zwischen 2031 und 2040 voraussichtlich überschritten werden wird. Die stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats, Brigitte Knopf, deutet darauf hin, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen, um die langfristigen Ziele zu erreichen.
Die Einschätzung des Expertenrats verpflichtet die Bundesregierung formal nicht sofort zu weiteren Maßnahmen. Jedoch wird die Kritik der Fachleute an der aktuellen Situation von Umweltorganisationen und anderen Experten geteilt. Es wird betont, dass dringend Maßnahmen in den Bereichen Gebäude, Verkehr und der Methodik für Klimaziel-Vorausberechnungen ergriffen werden müssen. Experten raten dazu, nicht zu warten, bis eine Zielverfehlung festgestellt wird, sondern jetzt aktiv zu handeln, um die Klimaziele zu erreichen.
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