Cyberkriminalität: Internationaler Schlag gegen Schadsoftware-Familien

Bei einem Einsatz in verschiedenen Ländern haben Ermittler weltweit mehr als 100 Server beschlagnahmt und 1300 Domains außer Betrieb gesetzt. Dieser Schlag gegen Cyberkriminelle wurde von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und dem Bundeskriminalamt koordiniert und zielt darauf ab, einige der einflussreichsten Schadsoftware-Familien vom Netz zu nehmen. Diese spezielle Software ermöglicht es Kriminellen, auf fremde Computer zuzugreifen.

Deutsche Behörden haben bei den koordinierten Maßnahmen zehn internationale Haftbefehle erlassen und vier Personen vorläufig festgenommen. Acht Akteuren wurde von Deutschland Haftbefehl erteilt, und sieben weitere Personen werden gesucht, da sie dringend verdächtigt werden, an einer kriminellen Vereinigung zur Verbreitung der Schadsoftware Trickbot beteiligt zu sein. Durch Durchsuchungen an 16 Standorten in verschiedenen Ländern wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, die derzeit ausgewertet werden und möglicherweise zu weiteren Ermittlungen führen.

Die Vizepräsidentin des BKA, Martina Link, bezeichnete die internationale Cyber-Polizeiaktion als einen bedeutenden Schlag gegen die Cybercrime-Szene. Der Erfolg basiert auf Maßnahmen gegen Infrastrukturen, Akteure und ihre Finanzmittel. An der Aktion waren Strafverfolger aus verschiedenen Ländern beteiligt, darunter die Niederlande, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich und die USA. Europol und die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen haben ebenfalls Unterstützung geleistet.