Alkoholverbot am Hamburger Hauptbahnhof: Polizei setzt auf Dialog und Aufklärung

Die Polizei in Hamburg setzt derzeit auf Dialog, um das Alkoholverbot am Hauptbahnhof durchzusetzen. Seit der Einführung der Verordnung wurden verstärkt Aufklärungsgespräche mit Reisenden, Passanten und Menschen aus der Trinkerszene geführt. Es gab vereinzelt Verstöße, die mit Bußgeldern geahndet werden. Neben Flyern informierte die Polizei über das Verbot im Bahnhof und auf den Plätzen Hachmann- und Heidi-Kabel.

Seit dem 2. April ist der Konsum alkoholischer Getränke auf dem Heidi-Kabel- und dem Hachmannplatz sowie einem Streifen am Steintordamm verboten. Die Deutsche Bahn schloss sich der Maßnahme an und untersagte ebenfalls den Konsum im Bahnhof. Ausnahmen gelten für die Gastronomie innerhalb des Bahnhofs. Eine Begründung für das Verbot lieferte Innensenator Andy Grote, der Straftaten am Hauptbahnhof teilweise auf Alkoholeinfluss zurückführte.

Der Hauptbahnhof, täglich von über 500.000 Reisenden besucht, ist ein Brennpunkt der Kriminalität und ein Treffpunkt für Trinker und Obdachlose. Neben dem Alkoholverbot verstärkte der Senat auch Hilfsangebote für Alkoholkranke und Drogensüchtige. Sozialraumläufer, erkennbar an roten Jacken mit der Aufschrift „Sozial, sicher, vor Ort“, sind im Einsatz, um Hilfsbedürftige anzusprechen und bei Bedarf auf Hilfsangebote hinzuweisen. Bis Mitte Mai wurden bereits rund 1000 Hilfeleistungen dokumentiert, was auf eine positive Resonanz des Projekts hinweist.