Die Zukunft der Familie in Schleswig-Holstein: Die Vielfalt jenseits der Kernfamilie

Alleinerziehend in Schleswig-Holstein: Eine Realität jenseits von Märchen

Die Ergebnisse des letzten Zensus für Schleswig-Holstein haben eine wichtige Tatsache ans Licht gebracht: 27 Prozent aller Haushalte mit Kindern in Schleswig-Holstein sind alleinerziehend. Diese Zahl verdeutlicht die Vielfalt der Familienformen jenseits der traditionellen Vorstellungen von Kernfamilien.

Die Realität zeigt, dass das klassische Mama-Papa-Kind(er)-Modell zunehmend unzeitgemäß wird. Stattdessen gewinnen Ein-Eltern-Familien, Patchworkfamilien und andere Lebensentwürfe an gesellschaftlicher Akzeptanz. Dennoch wird die traditionelle „Kernfamilie“ oft überbewertet, was sich auch in politischen Entscheidungen niederschlägt.

Insbesondere Alleinerziehende, vor allem Mütter, stehen vor finanziellen Herausforderungen. In Schleswig-Holstein haben mehr als 43 Prozent der alleinerziehenden Mütter ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro. Dies kann zu Armut und Altersarmut führen, wie am Beispiel einer Alleinerziehenden während eines Ausflugs zur Kieler Woche deutlich wurde.

Die Schwierigkeiten von Alleinerziehenden werden oft durch Probleme mit dem Kindesunterhalt verschärft. Studien zeigen, dass viele Ex-Partner entweder gar nicht oder nur unzureichend Unterhalt zahlen. Dies stellt nicht nur eine finanzielle Herausforderung für die betroffenen Familien dar, sondern hat auch weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen.

Um die Situation von Alleinerziehenden zu verbessern, sind dringende Änderungen in den Unterhaltsregelungen sowie Maßnahmen wie mehr Kitaplätze, verlässliche Ganztagsbetreuung und flexiblere Arbeitszeitmodelle erforderlich. Es ist an der Zeit, die Realitäten moderner Familienformen anzuerkennen und die Bedürfnisse von Alleinerziehenden stärker in den Fokus zu rücken.