Zum einjährigen Jubiläum des Deutschlandtickets zeigt sich Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen zufrieden mit der Nutzung des Tickets. Aktuell haben über 300.000 Menschen in Schleswig-Holstein das Ticket abonniert, was als großer Erfolg für den öffentlichen Personennahverkehr angesehen wird, da es viele neue Fahrgäste gebracht hat. Trotz des Erfolgs des Tickets betont Madsen, dass das Bahnangebot verbessert werden muss, um die Kunden langfristig zu binden. Er vergleicht die Situation mit dem Verkauf von Kinokarten für ein kaputtes Kino und einem unattraktiven Programm, da das Schienennetz zu alt, kaputt und überlastet ist.
In Schleswig-Holstein fehlen jährlich zwischen 60 und 70 Millionen Euro, um das Bahnangebot aufrechtzuerhalten, was aufgrund von Kostensteigerungen erforderlich ist. Der Bund ist derzeit nicht bereit, die Länder entsprechend seiner finanziellen Verpflichtungen zu unterstützen, sodass ab 2025 Kürzungen im Angebot erfolgen müssen. Die Finanzierung des 49 Euro teuren Deutschlandtickets für die kommenden Jahre steht ebenfalls nicht gesichert. Bund und Länder haben sich für das laufende Jahr darauf geeinigt, den Preis stabil zu halten, aber eine unsichere Finanzierung könnte zu einer Preissteigerung führen, wenn nicht mehr Mittel bereitgestellt werden.
Die Zukunft des Deutschlandtickets hängt entscheidend von der klaren finanziellen Unterstützung seitens des Bundes ab, um den Fahrgästen eine Perspektive zu bieten. Die Einführung des Tickets am 1. Mai 2023 hat positive Auswirkungen gezeigt, doch die langfristige Sicherung seines Angebots erfordert eine verlässliche Finanzierungszusage von Bund und Ländern.