Antiziganismus auf dem Vormarsch: Gedenkstätte für Sinti und Roma in Flensburg beschädigt

Nachdem eine Gedenkstätte für die im Holocaust ermordeten Sinti und Roma in Flensburg beschädigt wurde, warnt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma vor dem wachsenden Antiziganismus in Deutschland. Der Vorsitzende des Zentralrates, Romani Rose, betonte die Verbindung zwischen diesem Vorfall und dem zunehmenden Rechtsextremismus im Land. Rechtsextremisten nutzen die Sorgen und Ängste der Bevölkerung, um Minderheiten erneut ins Visier zu nehmen.

Romani Rose fordert von den Sicherheitsbehörden und der Justiz eine zügige Aufklärung der Tat, um die Widerstandsfähigkeit der Demokratie und des Rechtsstaats zu demonstrieren. Er unterstreicht die Notwendigkeit, dass Politik und Justiz die Gefahr des Antiziganismus genauso ernst nehmen wie den Antisemitismus. Die Zunahme antiziganistischer Vorfälle bereitet große Sorge, wie aus dem Bericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus hervorgeht.

Im Jahr 2022 wurden 621 antiziganistische Vorfälle dokumentiert, und der bevorstehende Bericht für 2023 prognostiziert aufgrund des aufkeimenden Nationalismus einen Anstieg dieser Zahlen. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, bei Wahlen ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen zu setzen. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Beschädigung der Gedenkstätte aufgenommen und schließt eine politisch motivierte Tat nicht aus.