Vorfall | Diskriminierung |
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Uhrzeit | 10:18 |
Ort | Schleswig-Holstein |
Ursache | Altersdiskriminierung |
In Schleswig-Holstein stehen mehr als 31.000 Menschen über 50 Jahren ohne Job da, was alarmierende 33,7 Prozent der Arbeitslosenquote in der Region ausmacht. Diese erschreckenden Zahlen werden durch die Aussage von Knut Böhrnsen, dem Sprecher der Bundesagentur für Arbeit in Schleswig-Holstein, untermauert. Er betont, dass die Rückkehr in den Arbeitsmarkt besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zur Herausforderung wird: „Wenn die Wirtschaft gut läuft, sind die Chancen besser, aber bei schwachen Märkten wird es für alle schwierig.“ Die Altersdiskriminierung ist dabei ein drängendes Problem, wie NDR berichtet.
Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass bereits Stellenausschreibungen häufig spezifische Altersgruppen ansprechen, was ältere Arbeitssuchende direkt ausschließt. Samiah El Samadoni, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Schleswig-Holstein, wies darauf hin, dass diese Praktiken nicht nur die Chancen der Ü50-Jährigen verschlechtern, sondern auch einen breiten Erfahrungshorizont in Unternehmen gefährden: „Ein ‚junges, dynamisches Team‘ schließt Ü50-Kandidaten aus“, erklärt sie. In weiteren Untersuchungen gab die Jobplattform Xing an, dass jeder vierte Befragte über 50 Jahre bereits Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren hat. Bedauerlicherweise sind hierbei Frauen überproportional betroffen.
Forderungen und Hoffnungen
Angesichts dieser alarmierenden Statistiken erfordern die Handelskammer Schleswig-Holsteins und die Landesbeauftragte für Antidiskriminierung mehr Vielfalt in den Teams. Die Idee ist simpel: Ein gemischtes Team verhindert, dass eine große Altersgruppe gleichzeitig in den Ruhestand geht, was die Personalplanung deutlich vereinfacht. El Samadoni fordert Mentorenprogramme, bei denen erfahrene Mitarbeiter ihr Wissen an jüngere Kollegen weitergeben können. Auch die Charta der Vielfalt, der inzwischen 155 Unternehmen in Schleswig-Holstein beigetreten sind, setzt sich für ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld ein, indem sie Vielfalt und Toleranz fördert. Dies sind entscheidende Schritte, um Diskriminierung entgegenzuwirken und den Arbeitsmarkt für alle Altersgruppen zu öffnen, wie die Antidiskriminierungsstelle angibt.
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