Schiedsrichter David Coote wurde von der UEFA mit einer langfristigen Sperre belegt, die bis zum 30. Juni 2026 gültig ist. Diese Maßnahme folgte aufgrund von Verstößen gegen die „grundlegenden Regeln des anständigen Verhaltens“ und das In-Veruf-Bringen des Fußballs sowie der UEFA. Zuvor hatte sich die englische Schiedsrichter-Organisation im Dezember 2024 von Coote getrennt, nachdem er bereits suspendiert worden war. Die Probleme für den Schiedsrichter eskalierten im vergangenen Jahr, als er sich abfällig über den damaligen Liverpool-Trainer Jürgen Klopp äußerte und sich später dafür entschuldigte. Ein Video aus dem Juli 2024 zeigt ihn zudem beim Konsum von Kokain in einem UEFA-Hotel während der Europameisterschaft in Deutschland.

Im Interview mit der Boulevardzeitung NZZ erklärte Coote, dass er „selten“ Drogen genommen habe, sprach von „schlechten Entscheidungen“ und gab an, aufgrund langjähriger persönlicher Probleme, die mit seiner unterdrückten Homosexualität zusammenhingen, so gehandelt zu haben. Der Druck und die Geheimhaltung führten zu einem „unglaublich dunklen Zustand“ in seinem Leben, aus dem er jetzt ausbrechen möchte.

Homosexualität und Herausforderungen im Fußball

In Bezug auf seine sexuelle Orientierung äußerte sich Coote offen und gab seine Homosexualität bekannt. Er befürchtet, dass sein Coming-out im Fußball auf Widerstand stoßen könnte, sieht jedoch eine Chance, seine Erfahrungen zu nutzen, um Diskriminierung zu bekämpfen. Coote wird außerdem wegen Spielmanipulation ermittelt, bestreitet jedoch die Vorwürfe gegen ihn. Der ehemalige Profischiedsrichter war während der EM 2024 als Video-Assistent tätig, unter anderem beim Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark.

Die öffentliche Diskussion um Coote hebt die Herausforderungen hervor, mit denen queere Sportler konfrontiert sind. In der Vergangenheit haben sich bereits prominente Fußballer wie Thomas Hitzlsperger und Ryan Atkin geoutet, was jedoch in der breiten Öffentlichkeit oft mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden ist. Coote selbst hat sein Fehlverhalten eingestanden und ist bestrebt, die Negativwahrnehmung gegenüber Homosexualität im Profisport zu verändern.

Die UEFA und die Fußballgemeinschaft stehen nun vor der Aufgabe, klare Richtlinien zum Umgang mit solchen Verfehlungen zu etablieren und gleichzeitig ein Umfeld zu schaffen, in dem Sportler ihre Identität gefahrlos leben können. Die Sperre von Coote und die damit verbundenen Diskussionen könnten einen entscheidenden Impuls für Veränderungen im Sport geben, um Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken.

Quellen

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 3
www.nzz.ch
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