Im DFB-Pokal kam es am 27. Februar 2025 zu einem emotionalen Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und RB Leipzig, das die Wolfsburger enttäuschend mit 0:1 verloren. Der entscheidende Moment des Spiels war ein Handelfmeter, den Benjamin Šeško verwandelte. Diese Entscheidung sorgte für erhebliche Diskussionen, insbesondere da der Ball Kilian Fischer aus kurzer Distanz an den Arm traf. Schiedsrichter Tobias Reichel wurde von vielen für seine umstrittene Entscheidung kritisiert, und der Videoassistent intervenierte nicht.
Marius Müller, der Torhüter von Wolfsburg, äußerte sich nach der Partie frustriert über die Schiedsrichterentscheidung. Er stellte in Frage, ob Fischer sich seinen Arm abschneiden solle, um solche Strafen zu vermeiden, und verdeutlichte, dass die Entscheidung in der realen Spielgeschwindigkeit nicht nachvollziehbar sei. Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz schloss sich der Kritik an und zeigte sich enttäuscht. Auch Trainer Ralph Hasenhüttl hinterfragte, warum der Videoassistent Reichel nicht zu einer Überprüfung an den Bildschirm geschickt wurde.
Der umstrittene Handball
Die Regeln zum Handspiel im Fußball sind klar definiert und unterliegen den Vorgaben des International Football Association Board (IFAB). Ein Handspiel wird in der Regel dann gegeben, wenn ein Spieler den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm berührt oder wenn die Körperposition des Spielers unnatürlich vergrößert wird. Dies gilt auch im DFB-Pokal, der Bundesliga und der Champions League. Ein Spieler, dessen Hand oder Arm über Schulterhöhe ist, wird in der Regel bestraft, es sei denn, der Ball springt unabsichtlich an diesen Körperteil.
Im Fall von Kilian Fischer könnte die Entscheidung zusätzliche Kontroversen entfachen, da es in der Fußballregel auch Ausnahmen gibt. So werden unabsichtliche Berührungen, bei denen der Ball etwa von einem anderen Körperteil abprallt, in der Regel nicht als Handspiel gewertet. Der Schiedsrichter wertet die Absicht des Spielers und die Situation im jeweiligen Moment individuell.
Folgen und Reaktionen
Die Reaktionen nach dem Spiel könnten weitreichende Folgen für die Schiedsrichterdiskussionen in Deutschland haben. Der DFB-Pokal bleibt ein Wettbewerb, in dem die Auslegungen der Regeln immer wieder für Dispute sorgen. Die Prinzipien des Handspiels und die Entscheidungen der Schiedsrichter sind oft eine Frage der Interpretation, was zu unterschiedlicher Meinung und Unzufriedenheit bei den betroffenen Teams führt.
Für RB Leipzig war der Handelfmeter ein glücklicher Umstand, der sie ins Halbfinale brachte, während Wolfsburg sich fragen muss, wie solch umstrittene Entscheidungen in Zukunft vermieden werden können. In jedem Fall bleibt der DFB-Pokal ein spannendes, aber auch herausforderndes Turnier, das die Nerven sowohl der Spieler als auch der Fans auf die Probe stellt.