Der FC Schalke 04 hat eine lange Tradition in der Entdeckung und Förderung von Talenten aus der eigenen Jugend. Diese Tradition wurde in den letzten Jahren von der verpassten Gelegenheit, Jamal Musiala zu verpflichten, überschattet. Der mittlerweile als Weltstar geltende Musiala entschied sich im Jahr 2019 gegen einen Wechsel zu den Gelsenkirchenern, obwohl Schalke intensiv um ihn geworben hatte.
Musiala, der zu diesem Zeitpunkt bereits acht Jahre in der Jugend des FC Chelsea verbracht hatte, war unzufrieden und wollte zurück nach Deutschland. Wie derwesten.de berichtet, erhielt Schalke 04 im Frühjahr 2019 den Hinweis, dass Musiala nach Deutschland zurückkehren wollte. Schalke führte ihn in ihren Scouting-Listen, und sein Berater wurde zu Gesprächen nach Gelsenkirchen eingeladen. Musialas Mutter, Carolin, hatte aus privaten Gründen sowie aufgrund des Brexits den Wunsch geäußert, nach Deutschland zu ziehen.
Der schmerzhafte Verlust
Doch die Familie Musiala entschied sich letztlich für einen Umzug nach Süddeutschland. Der FC Bayern München, der ebenfalls Interesse an Musiala zeigte, nutzte diese Gelegenheit und verpflichtete ihn im Juli 2019 für 200.000 Euro. Musiala hat sich seitdem zu einem zentralen Spieler bei Bayern entwickelt, wo er vier Meisterschaften und einmal die Champions League gewonnen hat. Schalke 04 hingegen bedauert den verpassten Transfer und kämpft derzeit gegen den Abstieg in die dritte Liga, was den Verlust noch schmerzhafter macht, wie sport1.de hervorhebt.
Mit der Entscheidung für Bayern hat Musiala den richtigen Schritt gemacht und verblüfft weiterhin die Fußballwelt. Sein Weg ist exemplarisch für die Herausforderungen, die sowohl Spieler als auch Vereine bei Transfers erleben können. Im Kontext der talentfördernden Maßnahmen des DFB gibt es jedoch auch Möglichkeiten für andere junge Spieler. Das DFB-Talentförderprogramm (TFP) zielt darauf ab, Talente systematisch zu entdecken und zu fördern, um die neue Generation spielstarker, technisch versierter und kreativer Spieler*innen zu sichern.
Talentförderung in Deutschland
Das TFP bietet deutschlandweit 339 Stützpunkte für talentierte Spieler*innen im Alter zwischen U 12 und U 15, an denen diese regelmäßig zusätzliches Training erhalten. Rund 14.000 Spieler*innen werden gesichtet und erhalten individuelle Förderung; 29 Stützpunktkoordinatoren sowie etwa 1.200 qualifizierte Trainer*innen sorgen für die Umsetzung dieser Programme. Das Ziel ist es, die Jugendarbeit an der Vereinsbasis mit den Leistungszentren und Eliteschulen des Fußballs zu verbinden. Diese Maßnahmen könnten auch dazu beitragen, dass in Zukunft wieder mehr Talente wie Jamal Musiala in der Bundesliga und besonders beim FC Schalke 04 ausgebildet werden.