Neue Konzepte auf Friedhöfen: Wie Gottesäcker zu lebendigen Orten umgestaltet werden

Warum sich Kinder, Leseratten und Kaffeetrinker darüber freuen

Die Bewegung hin zu einfacheren und kostengünstigeren Bestattungsformen führt dazu, dass auf vielen Friedhöfen Leerstände entstehen und die Einnahmen sinken. Doch was passiert mit dem freien Raum? In der Region gibt es zahlreiche kreative Ideen, um Friedhöfe zu Orten zu machen, die nicht nur der Trauer dienen.

Ein besonderes Highlight bietet sich auf dem Hauptfriedhof in Zwickau: Mia (3) schaut gebannt durch die Glasscheibe auf das emsige Treiben der Bienen. Inmitten des Friedhofs entdeckt sie die rot markierte Bienenkönigin und ist begeistert. Mia ist mit ihren Eltern zum Tag des Friedhofs gekommen und freut sich über die Möglichkeit, die Bienen zu beobachten. „Viele Kinder und Familien kommen, um meine Bienen anzuschauen“, erzählt der Imker stolz.

Aber nicht nur Kinder, auch Leseratten dürfen sich freuen: Auf manchen Friedhöfen entstehen kleine Bibliotheken mit gemütlichen Leseecken. Hier können Besucher in aller Ruhe schmökern und sich von der Atmosphäre inspirieren lassen. Der Friedhof wird so zu einem Ort der Ruhe und Besinnung, fernab von Hektik und Stress des Alltags.

Sogar Kaffeetrinker kommen auf ihre Kosten: In einigen Gemeinden werden Cafés auf den Friedhöfen eingerichtet, in denen man bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen verweilen kann. Hier treffen sich Menschen zum Austausch, zur Erinnerung und zum gemeinsamen Genießen. Der Friedhof wird so zu einem Treffpunkt für die Gemeinschaft.

Diese vielfältigen Ideen zeigen, dass Friedhöfe nicht nur Orte der Trauer und des Abschieds sind, sondern auch Raum bieten für Begegnungen, Ruhe und Inspiration. Der Trend zu neuen und innovativen Konzepten auf Friedhöfen trägt dazu bei, die Bedeutung dieser Orte in der Gesellschaft zu stärken und sie für Menschen jeden Alters und jeder Lebenslage attraktiv zu machen.