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Die Trabant Odyssee: Auf der Spur eines legendären DDR-Autos

Die rätselhafte Rückkehr eines Kultautos in die Familie

Fast jede Familie in der DDR hat irgendwann einen Trabant besessen, und für die Familie Schäfers aus Neubrandenburg war dies nicht anders. Nachdem die Wende eingetreten war, überlegte der damals 68-jährige Harry Schäfer zunächst, sich ein modernes Auto aus westlicher Produktion anzuschaffen. Doch eine bereits erfolgte Bestellung für einen Trabant 601 im Schubfach ließ ihn letztendlich doch dazu entscheiden, die Top-Version des Zweitakters aus Zwickau zu wählen, den Trabant 601 S de Luxe.

Der Trabant der Familie Schäfers war im typischen Papyrusweiß lackiert und hatte ein himmelblaues Dach. Die Pflege des Fahrzeugs war sehr wichtig für die Familie, und es wurde nur bei trockenem Wetter aus der Garage geholt und regelmäßig gereinigt. Lange Strecken wurden dem Trabant jedoch nicht mehr zugemutet, und die längsten Touren führten von Neubrandenburg in den Raum Potsdam.

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Jahrzehnte später entschied Enkel Thomas Marlow, seinen Uropa Trabant wiederzufinden, der Anfang der 2000er-Jahre in der Nachbarschaft verkauft wurde. Eine lange Suche brachte ihn schließlich zu einem Veteranenclub in Wittstock, wo der Trabant in Originalzustand und gut gepflegt aufbewahrt wurde. Thomas Marlow optimierte einige Details des Trabants, wie die Neulackierung der werkseitig montierten Anhängerkupplung, und beschloss, die wenigen Gebrauchsspuren als Teil der Geschichte des Fahrzeugs zu bewahren. Trotz der Möglichkeit, den Trabant zu verkaufen, hegt er Zweifel und fühlt keinen Druck dazu, sich davon zu trennen.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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