Die Entscheidung, das Zwickauer Stadtarchiv in der ehemaligen Sparkasse unterzubringen, wurde als Drama in drei Akten von CDU-Stadtrat Michael Luther bezeichnet. Akt 1 war die Mietentscheidung im Jahr 2020, gefolgt von Akt 2, in dem die Ratsmehrheit vor drei Monaten den Mietvertrag ablehnte. Schließlich kam es im Akt 3 zu einer erneuten Entscheidung am Donnerstag, bei der die Mehrheit sich dafür aussprach, die unveränderte monatliche Miete von rund 62.000 Euro zu zahlen und der GGZ die Pflicht auferlegte, der Stadt das Gebäude zum Kauf anzubieten.
Michael Luther betonte die Notwendigkeit, eine Lösung für die entstandenen Kosten zu finden, indem die Stadt die volle Miete zahlt und sich das Eigentum am Gebäude Ende 2040 sichert, wenn die Zinsbindung ausläuft. CDU und FDP argumentierten, dass dies die kostengünstigste Variante für die Stadt sei, was auch vom Finanzbürgermeister Sebastian Lasch bestätigt wurde. Die AfD war anderer Meinung und bevorzugte eine niedrigere monatliche Miete von 54.700 Euro.
Mit einer Mehrheit von 22 zu 14 stimmten die Stadträte für den Vorschlag von CDU/FDP, das Gebäude zu kaufen. Die Gesamtkosten für den Kauf und Umbau der Sparkasse sind laut aktuellen Angaben von 14,3 Millionen Euro auf 18,3 Millionen Euro gestiegen. Trotz früheren Warnungen vor den Risiken des Vorhabens forderte Thomas Beierlein eine gründliche Aufarbeitung der Vorgänge, um das Vertrauen wiederherzustellen.
In der Sitzung kam es zu Unterbrechungen, da die Fraktion freier Bürger beschloss, nach Hause zu gehen, was ihre letzte Sitzung war. Die Folge war, dass ihre Stühle im zweiten Teil der Sitzung leer blieben. Das Bündnis Sahra Wagenknecht hatte den Bürgersaal bereits zu Beginn verlassen, aus Protest gegen die Vertagung einer Debatte über kostenloses Schulessen.
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