Immer mehr Menschen engagieren sich aktiv für die Energiewende, indem sie sich Energiegenossenschaften anschließen. Energiegenossenschaften sind Gruppen von Menschen, die erneuerbare Energie gemeinsam produzieren und nutzen. Ein Beispiel dafür sind Solaranlagen, deren erzeugte Energie oder Einnahmen unter den Mitgliedern aufgeteilt werden. Laut einer Studie des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands (DGRV) gab es allein im Jahr 2022 36 Neugründungen von Energiegenossenschaften bundesweit, und die Mitgliederzahl stieg in Deutschland um 20.000 auf 220.000.
In Bayern und Baden-Württemberg gibt es die meisten Energiegenossenschaften in Deutschland, mit 205 bzw. 155 Genossenschaften. Sachsen hingegen befindet sich mit 15 Genossenschaften auf dem neunten Platz. Zu den aktiven Energiegenossenschaften in Sachsen gehören neben der Energiegenossenschaft Leipzig auch die Dresdner Genossenschaft Neue Energien Ostsachsen (egNEOS), Bürgerenergie Erzgebirge und die Energiegenossenschaft Chemnitz.
Ein Anliegen der Genossenschaften sind faire Vergütungsregelungen für den produzierten Strom. Insbesondere mittlere Solaranlagen, die nicht dem Immobilieneigentümer gehören, sehen sich laut der Leipziger Energiegenossenschaft im Vergleich zu kleinen Anlagen von Eigenheimbesitzern benachteiligt. Zudem hofft die Energiegenossenschaft Leipzig auf kontinuierliche politische Unterstützung für die Energiewende vor Ort. Besorgnis über die zukünftige Entwicklung besteht jedoch aufgrund der bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen und der möglichen Umstrukturierung der Ministerien. Insbesondere die Befürchtung, dass das Umweltministerium in ungeeignete Hände geraten könnte, bereitet vielen Mitgliedern große Sorge.