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ZDF-Politbarometer: AfD führt in Thüringen, CDU dominiert in Sachsen

Vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen zeigt eine aktuelle Umfrage, dass die AfD in Thüringen mit 29 Prozent vor der CDU liegt, während diese in Sachsen mit 33 Prozent knapp führt, was die politischen Machtbalance in beiden Bundesländern erheblich beeinflussen könnte.

Erfurt und Dresden stehen im Zeichen der bevorstehenden Landtagswahlen, die für beide Bundesländer am Sonntag stattfinden. Die neuesten Ergebnisse des ZDF-Politbarometers zeichnen ein spannendes Bild: In Thüringen könnte die AfD die stärkste Kraft werden, während in Sachsen die CDU auf einen Wahlsieg hoffen kann. Diese Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen, die im «heute journal» veröffentlicht wurde, lässt auf zukünf-tige Veränderungen im politischen Landschaft erkennen.

In Thüringen zeigt die Umfrage, dass die AfD mit 29 Prozent der Stimmen klar an der Spitze steht. Die CDU folgt mit 23 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 18 Prozent ebenfalls signifikant vertreten ist. Die Linke, die derzeit durch Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten stellt, sieht sich mit 13 Prozent konfrontiert. Die SPD könnte auf 6 Prozent kommen, während die Grünen mit 4 Prozent möglicherweise den Einzug in den Landtag verpassen. Zusammengenommen ergeben die übrigen Parteien 7 Prozent, ohne dass eine einzelne Partei hierin die Marke von 3 Prozent überschreiten könnte.

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Die Wahlmöglichkeiten und mögliche Koalitionen

Die Umfrage deutet darauf hin, dass eine Koalition aus CDU, BSW und SPD eine knappe Mehrheit darstellen könnte. Hingegen könnten die Optionen einer Zusammenarbeit zwischen AfD und CDU oder AfD und BSW theoretisch ebenfalls zu einer Mehrheit führen. Dennoch haben sowohl die CDU als auch das BSW solche Koalitionen ausgeschlossen. Auffällig ist, dass derzeit 29 Prozent der Befragten noch unschlüssig sind, wem sie ihre Stimme geben wollen, was die Unsicherheit vor der Wahl verstärkt.

In Sachsen hingegen scheint die CDU, vertreten durch Ministerpräsident Michael Kretschmer, mit 33 Prozent klar im Vorteil zu sein. Die AfD liegt dicht dahinter mit 30 Prozent. Die Linke könnte mit nur 4 Prozent nicht im Landtag vertreten sein, während die Grünen und die SPD jeweils 6 Prozent erhalten könnten. Das BSW wird mit 12 Prozent verzeichnet, und die übrigen Parteien erreichen zusammen 9 Prozent ohne eine Partei, die mindestens 3 Prozent erzielen würde.

Die Wahlforscher weisen darauf hin, dass die derzeitige Konstellation sowohl für die Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD als auch für ein Bündnis aus CDU und BSW eine knappe Mehrheit ermöglicht. Auch hier ist es wichtig anzumerken, dass 24 Prozent der Befragten in Sachsen ebenfalls noch unschlüssig sind in Bezug auf ihre Wahlentscheidung.

Ein bemerkenswerter Punkt ist, dass die Umfrageergebnisse seit dem Politbarometer vom 23. August kaum Änderungen erfahren haben, obwohl die neue Befragung nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag in Solingen durchgeführt wurde. In diesem Vorfall wurden am Freitagabend drei Menschen auf einem Stadtfest mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer namens Issa Al H., befindet sich in Untersuchungshaft in Düsseldorf. Solche tragischen Ereignisse könnten zwar Einfluss auf die Wahlabsichten nehmen, die Ergebnisse reflektieren jedoch nur die Meinung der Befragten zum Zeitpunkt der Umfrage und sind keine endgültige Prognose für den Wahlausgang.

Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Umfragen die politischen Spannungen und Unsicherheiten, die in beiden Bundesländern vor den entscheidenden Wahlen vorherrschen. Die Wahlumfragen sind stets mit Unsicherheiten behaftet, da die Bindung der Wähler an Parteien nachlässt und sich die Wahlentscheidungen häufig erst kurz vor dem Urnengang endgültig festlegen. Die kommenden Tage werden Aufschluss darüber geben, wie sich die Wähler tatsächlich entscheiden und welche Koalitionen in Thüringen und Sachsen möglich sind.

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