Vorfall | Stellenabbau, Tarifverhandlungen |
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Ort | Niedersachsen, Hessen, Sachsen |
Volkswagen (VW) und die IG Metall haben im Tarifstreit vor Weihnachten 2024 eine Einigung erzielt, die für die rund 120.000 Beschäftigten in sechs westdeutschen Werken sowie weitere 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen von großer Bedeutung ist. Laut Kreiszeitung steht trotz dieser Einigung eine umfassende Überarbeitung der Tarifstruktur an, die ab 2027 verbindlich werden soll.
Das Unternehmen plant, die Entgelte langfristig um sechs Prozent zu reduzieren. Diese vorläufige Zahl hängt jedoch von den laufenden Analysen der Tarifstruktur ab, die bis Ende 2025 abgeschlossen werden sollen. Um Gehaltskürzungen für die bestehende Belegschaft zu verhindern, wurde eine umfassende Besitzstandswahrung vereinbart, die sicherstellt, dass aktuelle Mitarbeiter ihr Gehalt behalten. Die Unterschiede zum neuen Tarif sollen schrittweise bei zukünftigen Gehaltserhöhungen abgebaut werden.
Verhandlungen und Arbeitsplatzsicherung
Die Gespräche zwischen VW und der IG Metall wurden als konstruktiv beschrieben, obwohl respektable Differenzen bestehen. Volkswagen hat den Zukunftstarifvertrag und die Roadmap zur Digitalen Transformation gekündigt, um auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu reagieren.
Die Beschäftigungssicherung wurde bis 2030 verlängert, und es ist geplant, die 35.000 Stellen abzubauen, ohne dabei betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. IG Metall konnte Werksschließungen und massenhaften Arbeitsplatzabbau abwenden, was den Beschäftigten zugutekommt.
Finanzielle Rahmenbedingungen und künftige Maßnahmen
VW plant, die Arbeitskosten jährlich um 1,5 Milliarden Euro zu senken. Dies soll durch kurzfristige Einsparungen, wie den Verzicht auf Bonuszahlungen und Lohnerhöhungen, erreicht werden. Während die Überarbeitung des Entgeltsystems 2025 beginnen soll, wird die Umsetzung für den 1. Januar 2027 angestrebt. Für die einzelnen Tarifbeschäftigten fordert Volkswagen eine Senkung der Entgelte um zehn Prozent.
Ein Teil der Einigung umfasst auch Maßnahmen zur Förderung der Ausbildung, mit einer Verpflichtung zur Bereitstellung von 1.400 Ausbildungsplätzen pro Jahr. Zudem wird die Übernahmeverpflichtung für Auszubildende wieder in Kraft gesetzt. Auf lange Sicht ist eine Angleichung an den üblichen Flächentarif vorgesehen, der unter dem bisherigen VW-Tarif liegt.
Zukünftige Entwicklungen
Die Diskussionen über die zukünftige Tarifstruktur werden Anfang 2026 in weiteren Verhandlungen ausgeführt. Ein Ziel dieser Gespräche ist es, eine tragfähige Lösung zu entwickeln, die nachhaltige Investitionen und das Produktportfolio von Volkswagen bis in die 2030er Jahre ermöglicht. Kreiszeitung hebt hervor, dass die Beschäftigten auch eine Erhöhung ihres Entgelts um 5 Prozent ab 1. Januar 2031 erhalten könnten, dies jedoch von der Gesamtlage und den Verhandlungen abhängt.
Das tarifliche Umfeld bei Volkswagen steht somit vor großen Veränderungen, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Beschäftigten mit sich bringen.