Die Bürgermeisterwahl in Großschirma, Sachsen, die von AfD-Politiker Rolf Weigand gewonnen wurde, wurde für ungültig erklärt. Die Entscheidung wurde nach einer Prüfung durch die Kommunalaufsicht getroffen, die mehrere Verstöße gegen Wahlvorschriften feststellte. Besonders das Fehlen der eigenhändigen Unterschrift unter Weigands Wahlvorschlag wurde als entscheidend für das Ergebnis angesehen. Eine Neuwahl wurde daher angeordnet.
Rolf Weigand hatte am 3. März die Wahl gewonnen, indem er sich im ersten Wahlgang gegen zwei Mitbewerber durchsetzte und 59,4 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahl wurde notwendig, nachdem der langjährige Amtsinhaber Volkmar Schreiter im vergangenen Herbst verstorben war. Weigands Unterschrift auf dem Wahlvorschlag hätte laut Erklärung des Landratsamtes zwingend erforderlich und ohne diese hätte der Wahlvorschlag nicht zugelassen werden dürfen. Eine Klage gegen den Wahlprüfungsbescheid kann beim Verwaltungsgericht Chemnitz eingereicht werden.
Als Reaktion auf die Entscheidung äußerte der Sprecher der AfD-Sachsen, Andreas Harlaß, dass sie die rechtlichen Schritte prüfen würden. Weigand selbst war zunächst nicht erreichbar. Weitere Verstöße wurden als unerheblich eingestuft, während die Stadt Großschirma unverzüglich angewiesen wurde, eine Neuwahl zu initiieren.
Mit Rolf Weigand hat ein weiterer Politiker der AfD in Sachsen einen Bürgermeisterposten erobert. Einige Tage vor Weigands Wahlsieg hatte Tim Lochner sein Amt als Oberbürgermeister in Pirna angetreten, der zwar kein AfD-Mitglied ist, aber von der Partei unterstützt wurde.