BildungSachsen

Tarifstreit im Nahverkehr: Verdi kündigt unbefristete Streiks an

Neue Verhandlungen und mögliche Streikgefahr: Wie geht es im Nahverkehr weiter?

Nach dem mehrtägigen Warnstreik im Nahverkehr können Schüler und Berufspendler zum Wochenstart vorerst aufatmen, da es keine weiteren Einschränkungen geben wird. Wie Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel bekannt gab, werden alle Kollegen am Montag planmäßig wieder fahren. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen in den kommenden Tagen obliegt der Tarifkommission, die auch die Möglichkeit von unbefristeten Streiks diskutieren wird. Ein zuvor geltender Verzicht auf solche Streiks endet am Montag.

Von Mittwoch bis Sonntag, 6.00 Uhr, legten Mitarbeiter von Nahverkehrsbetrieben in vielen Teilen Sachsens die Arbeit nieder, was auch zu Auswirkungen auf den Schulbusverkehr führte. Insbesondere während der laufenden Prüfungszeit sorgte diese Aktion für Kritik seitens der Betroffenen.

Daniel Wom Webdesign

Hintergrund des Streiks ist ein Tarifkonflikt mit dem Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN). Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter um 22 Prozent oder mindestens 750 Euro pro Monat sowie eine Anhebung der Vergütung für Auszubildende und Praktikanten um monatlich 200 Euro bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten, rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres. Die Arbeitgeber ihrerseits hatten eine stufenweise Gehaltserhöhung um insgesamt 13,7 Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie angeboten.

Die anhaltende Unstimmigkeit zwischen den Tarifparteien deutet darauf hin, dass weitere Verhandlungen und möglicherweise erneute Arbeitsniederlegungen im Nahverkehrsbereich anstehen, sollte keine Einigung erzielt werden.

Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"