Sachsen

Schlusslicht Sachsen: Warum klemmt der Ausbau der Windenergie?

Schlusslicht beim Windrad-Ausbau: Warum Energieminister Günther dennoch optimistisch ist

Der Ausbau des grünen Stroms in Sachsen hinkt weiterhin hinter anderen Bundesländern her. Während Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen allein in diesem Frühjahr mehr als 100 neue Windräder in Betrieb genommen haben, hat Sachsen noch kein einziges Windrad installiert. Laut der Fachagentur für Wind an Land liegt Sachsen somit gemeinsam mit Thüringen und dem Saarland am Ende der Liste beim Ausbau von Windkraftanlagen. Während Sachsen derzeit 867 Windräder zählt, hat Niedersachsen das Achtfache an Windrädern.

Trotz dieser Entwicklungen zeigt sich Energieminister Wolfram Günther von den Grünen optimistisch. Er betont, dass 180 Windräder sich derzeit im Genehmigungsverfahren befinden und die Dynamik beim Ausbau der erneuerbaren Energien stark sei. Jede moderne Windkraftanlage hat das Potenzial, etwa 6.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Sollten alle geplanten Windräder in Betrieb gehen, könnten sie eine Stadt mit über 700.000 Haushalten mit grünem Strom versorgen.

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Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern beim Windkraftausbau zurückliegt. Während bis April dieses Jahres lediglich sechs Windräder in Sachsen genehmigt wurden, sind es in Nordrhein-Westfalen 135. Die Fachagentur für Wind an Land weist darauf hin, dass ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere im Bereich der Windenergie erforderlich ist, um die Klimaziele zu erreichen.

Die Landesregierung in Sachsen hat sich verpflichtet, bis 2024 zusätzliche zwei Terawatt Jahreserzeugung aus Windkraft in das Netz einzuspeisen. Laut Experten fehlen dazu jedoch mehr als hundert Windräder in Sachsen. Im Bereich der Photovoltaik zeigt sich eine etwas positivere Entwicklung: Im ersten Quartal dieses Jahres wurden in Sachsen knapp 8.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 600 Megawatt in Betrieb genommen, wie das Energieministerium berichtet.

Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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