Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeSchweiz

Sinkende Bäckerei-Zahlen im Osterzgebirge: Verlagerung zur Filialisierung

In der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge sind im März 2024 nur noch 80 Bäckereien aktiv, drei weniger als 2020, während sich der Trend zur Filialisierung verstärkt, was auf wirtschaftlichen Druck und einen Wechsel zu zentralen Produktionsstätten hinweist.

Starker Trend zur Filialisierung: Bäckereien in der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge

In der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge verändert sich die Bäckereilandschaft. Trotz der Schließung einzelner Betriebe nimmt die Anzahl der Filialen zu – ein Zeichen für einen tiefgreifenden Wandel in der Branche.

Der Rückgang der Betriebe: Ein besorgniserregender Trend

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gab es im März 80 Bäckereien, drei weniger als im Jahr 2020. Diese Zahlen sind mittlerweile eine ernstzunehmende Herausforderung für die lokale Wirtschaft. Die Schließung der Bäckerei Sachse in Dohna brachte die Diskussion über die wirtschaftlichen Probleme in dieser Branche ins Rollen, da es sich um das erste Insolvenzereignis dieser Größenordnung in der Region handelt. Wertvolle Arbeitsplätze sind betroffen, rund 50 Mitarbeiter müssen sich nun neu orientieren.

Ursachen für die Veränderungen: Kosten und Fachkräftemangel

Die Gründe für diese Entwicklung liegen laut Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, in den erhöhten Kosten für Energie und Rohstoffe, der gestiegenen Lohnentwicklung sowie dem großen Fachkräftebedarf. Besonders in der Lebensmittelbranche ist die Suche nach qualifiziertem Personal zunehmend schwierig. Ein weiteres Problem sind die bürokratischen Hürden, die Zeit und Geld kosten und die Unternehmer belasten.

Im Trend: Zentrale Produktionsstätten

Ein bemerkenswerter Trend ist die zunehmende Filialisierung. Viele kleinere Bäckereien fusionieren oder konzentrieren sich auf ihre zentralen Produktionsstätten und weiten ihr Verkaufsnetz aus. Diese Entwicklung führt dazu, dass weniger größere Bäckereien mit zahlreichen Filialen existieren. Die ehemalige Bäckerei Sachse versuchte, sich durch Qualität statt Quantität abzugrenzen, was jedoch nicht aufging.

Positive Aussichten im Bäckerhandwerk

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Nachrichten: Die Stabilität der Ausbildungszahlen zeigt, dass das Interesse am Bäckerberuf in der Region anhält. Im Lehrjahr 2024/2025 haben sich bereits zwölf junge Menschen in der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge für diesen Beruf entschieden – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Andreas Brzezinski betont, dass das Handwerk sich durch frische, hochwertige Produkte und individuelle Beratung von der Konkurrenz abhebt, auch wenn dies eine Preisfrage bleibt.

Die Zukunft der Bäckereien in der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge bleibt ungewiss, während die Branche einen klaren Wechsel hin zu zentralen Produktionsmethoden vollzieht. Die Bereitschaft zur Anpassung und der Erhalt traditioneller Werte könnten entscheidend sein, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen.

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