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Sachsens Städte drehen sich noch nicht: Stadtradeln braucht dringend mehr Teilnehmer

Sachsen hinkt in der Aktion Stadtradeln hinterher, da nur 18 von 421 Kommunen teilnehmen, während andere Bundesländer deutlich höhere Beteiligungen aufweisen; eine mangelnde finanzielle Förderung wird als Hauptursache angesehen.

Stadtradeln in Sachsen: Potenzial und Herausforderungen

Die Aktion Stadtradeln, die bundesweit immer mehr Menschen motiviert, klimafreundlich mit dem Rad zu fahren, zeigt in Sachsen noch bedeutende Entwicklungsreserven. In der aktuellen Kampagnenrunde haben sich 18 Kommunen beteiligt, ein Anstieg im Vergleich zu 11 im Vorjahr, jedoch bleibt die Zahl im Vergleich zu anderen Bundesländern hinter den Erwartungen zurück.

Überblick über die Teilnahme in Sachsen

Die Initiative Stadtradeln zielt darauf ab, das Bewusstsein für umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten zu schärfen. Die Rahmenbedingungen sind einfach: Wer in einer teilnehmenden Kommune lebt, kann über einen Zeitraum von 21 Tagen die zurückgelegten Kilometer auf dem Fahrrad dokumentieren. Das Erfolgsrezept ist die Erfassung der Leistung, die jährlich zur Bestimmung der Gewinnerkommunen in verschiedenen Kategorien genutzt wird. Leipzig war 2009 die erste Stadt in Sachsen, die sich an der Aktion beteiligte, und über 3,5 Millionen Kilometer wurden im letzten Jahr allein dort von den Radfahrern zurückgelegt.

Vergleich der bundesweiten Beteiligung

Im Meisterschaftsvergleich zeigt Sachsen mit seinen 18 teilnehmenden Städten eine bescheidene Beteiligung. Nach Angaben des Klima-Bündnisses nehmen in Rheinland-Pfalz, das eine ähnliche Bevölkerungsgröße aufweist, 124 Kommunen teil. Thüringen und Sachsen-Anhalt folgen dem Trend mit 36 beziehungsweise 31 beteiligten Städten. Dieser Unterschied wirft Fragen zur Attraktivität und zu den Anreizen in Sachsen auf.

Förderung der Teilnahme: Ein ungelöstes Problem

Ein entscheidender Faktor für die verminderte Beteiligung in Sachsen könnte die fehlende finanzielle Unterstützung für die Kommunen sein, während in zahlreichen anderen Bundesländern Förderungen die Teilnahme signifikant erhöht haben. In Sachsen-Anhalt beispielsweise führte der Beginn einer finanziellen Förderung im Jahr 2023 zu einem Anstieg der Teilnehmerzahl. Das sächsische Verkehrsministerium erkennt zwar die positiven Auswirkungen von Stadtradeln an, hat jedoch erklärt, dass eine Förderung der Teilnahmegebühren aus verschiedenen Gründen bisher nicht umsetzbar war. Aktuell wird angestrebt, wie eine zukünftige Unterstützung für sächsische Kommunen aussehen könnte. Die Überlegung muss jedoch immer unter der Prämisse der Wirtschaftlichkeit erfolgen.

Die Bedeutung von Stadtradeln für die Zukunft

Stadtradeln ist mehr als nur eine kurzfristige Aktion; es ist Teil einer größeren Bewegung hin zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Die Initiative dient dazu, das Bewusstsein für den Radverkehr als umweltfreundliche Alternative zu schärfen. Im letzten Jahr radelten bundesweit 2.835 Kommunen, was 1,1 Millionen Menschen und insgesamt 228 Millionen Kilometer entspricht. Es stellt sich die Frage, wie Sachsen aus dieser hervorragenden Basis Kapital schlagen kann, um sowohl Teilnehmerzahlen zu steigern als auch Klimaziele zu erreichen.

Die Zukunft des Radfahrens in Sachsen könnte von einer stärkeren Förderung und einem besseren Bewusstsein in der Bevölkerung abhängen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die sächsische Regierung dies in Zukunft angehen wird, um sich dem bundesweiten Trend anzuschließen.

© dpa

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