Die Torgauer Geharnischten, die als die älteste Bürgerwehr Deutschlands gelten, marschierten kürzlich auf dem Marktplatz in Torgau auf, um an die Einnahme von Wurzen zu erinnern. Teil der Zeremonie war die Königsproklamation, bei der der beste Schütze des Vereins geehrt wurde. In diesem Jahr erhielt Gert Winzer diese Ehre zum ersten Mal. Sein Vater Heinz war maßgeblich an der Neugründung des Vereins beteiligt. Gert Winzer zeigte beim Adlerschießen auf dem Festplatz der Geharnischten ein herausragendes Können und sicherte sich den Titel des Schützenkönigs.
Bei dem Wettkampf handelt es sich um ein traditionelles Event, bei dem die Schützen mit Armbrüsten auf wichtige Teile eines Holzadlers zielen, bis der Torso fällt und ein Gewinner feststeht. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Markus Trump, betonte die Fairness und den sportlichen Charakter des Wettbewerbs, bei dem 20 Schützen teilnahmen. Gert Winzer freute sich über seinen Sieg, obwohl er in seiner Rolle als kommandierender Hauptmann nun die Aufgaben des Großen Königs an seinen Stellvertreter übergeben musste.
Oberbürgermeister Henrik Simon erinnerte während der Zeremonie an die lange Geschichte der Geharnischten, die bis ins Jahr 1542 zurückreicht. Damals forderte Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige von Sachsen die Stadt Torgau auf, bewaffnete Bürger zu stellen, um die Stadt Wurzen zu besetzen. Die friedliche Einnahme von Wurzen durch die Bürgerwehr jährt sich dieses Jahr zum 482. Mal. Mit dem Auszugsfest, das alle zwei Jahre stattfindet, wird an diese historischen Ereignisse erinnert. Die Veranstaltung wurde von anderen Schützengilden begleitet, und verdiente Mitglieder erhielten Auszeichnungen für ihre langjährige Treue und Dienste für den Verein.
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