In Nordsachsen zeigt sich eine deutliche Zurückhaltung beim Kauf von Elektrofahrzeugen. Im Jahr 2023 wurden lediglich 571 E-Autos zugelassen, während es bis Ende 2024 bislang nur 559 sind. Damit beträgt die Gesamtzahl der zugelassenen Elektrofahrzeuge im Landkreis 1.871. Das beliebteste Elektro-Modell bleibt der Hyundai Kona, ein Crossover-SUV, der seit 2018 auf dem Markt ist. Seine Reichweiten liegen zwischen 377 bis 514 Kilometern, abhängig von der Batteriegröße. Im Jahr 2024 wurden jedoch nur 114 Hyundai Kona zugelassen. Zum Vergleich: Im selben Jahr wurden 680 Trabis und 145 Wartburgs registriert, was die geringe Nachfrage nach Elektrofahrzeugen unterstreicht, wie die LVZ berichtet.

Die Gründe für die moderate E-Auto-Zulassung sind vielfältig. Hohe Preise und eine allgemeine Unsicherheit unter den Kunden führen zu häufigen Fragen bezüglich der Reichweite und Lademöglichkeiten. Zudem fehlt vielen potenziellen Käufern die Erfahrung mit Elektrofahrzeugen. Der Wegfall der Umweltprämie, die bis zu 9.000 Euro betragen konnte und im Januar 2024 abgeschafft wurde, hat zudem stark zu einem Rückgang der Verkaufszahlen beigetragen. Während Geschäftskunden zunehmend E-Autos erwerben, insbesondere wenn sie über eine Photovoltaikanlage verfügen oder am Arbeitsplatz laden können, bleibt der E-Auto-Anteil bei Privatkunden gering. Im Autohaus König geben die Verkaufszahlen an, dass E-Autos etwa 20% des Verkaufs ausmachen, was jedoch durch den Verkauf des Fiat 500 in elektrischer Variante verzerrt wird. Im Autohaus Willibald Müller liegt der E-Auto-Anteil hingegen nur bei 2-3%. Die ungewisse Zukunft der E-Auto-Nachfrage hängt entscheidend von politischen Entscheidungen ab. Wenn keine neuen Anreize geschaffen werden, wird die Hemmung der Verkäufe durch die abgeschaffte Umweltprämie und die hohen Preise anhalten, wie Leasingmarkt berichtet.

Auswirkungen auf den Markt für Elektrofahrzeuge

Ende 2023 führte die Streichung der staatlichen BAFA-Prämie zu einem signifikanten Einbruch bei den Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen, trotz des anhaltenden Interesses an E-Autos. Für viele Modelle stehen hohe Preise dem Kauf entgegen. Für das Jahr 2025 sind jedoch neue staatliche Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität geplant, darunter eine Erhöhung der Preisgrenze für förderfähige E-Autos sowie steuerliche Vorteile, die hauptsächlich Unternehmen und Selbständigen zugutekommen sollen.

Zudem plant die SPD eine Steuerreform und die Einführung einer „Austauschprämie“, um den Umstieg von Verbrennermotoren auf Elektrofahrzeuge zu fördern. Dabei sollen auch neue Steuererleichterungen in Aussicht gestellt werden. Olaf Scholz von der SPD sieht in einer EU-weiten Förderung zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur oder nationalen Programmen für in Deutschland produzierte E-Fahrzeuge wichtige Maßnahmen, während Robert Habeck von den Grünen eine Wiedereinführung der direkten Kaufprämien und weitere Fördermaßnahmen vorschlägt, um die Verkaufszahlen von E-Autos zu steigern und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Plug-in-Hybride sind von der neuen Förderung ausgeschlossen, welche vor allem auf Unternehmen und Selbstständige abzielt, wie aus den Informationen bei Leasingmarkt hervorgeht.