Torgauer Stadtteil Nordwest erhält eine bedeutende finanzielle Unterstützung in Höhe von 400.000 Euro für das Projekt „Quartiersmanagement – WIR NordWest“. Die Finanzierung erfolgt durch den Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) im Rahmen des Programms „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung“, wie die Torgauer Zeitung berichtete.
Das Quartiersmanagement soll dazu beitragen, den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil zu stärken und geht auf die bestehende Problematik der hohen Langzeitarbeitslosigkeit und der sozialen Segregation ein. Hierbei sind Maßnahmen vorgesehen, die den Bewohnern Unterstützung bieten, Toleranz und Akzeptanz fördern sowie ein informelles Netzwerk aus aktiven Vereinen und sozialen Trägern bilden.
Geplante Maßnahmen und Umsetzung
Konkret sind unter anderem feste Sprechzeiten, aufsuchende Einzelfallberatung, Konfliktmoderation und die Organisation von Begegnungsmöglichkeiten sowie ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe angedacht. Die Outlaw gGmbH wird als Träger des Projekts fungieren und hat bereits Erfahrung in der Arbeit in Nordwest.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 400.000 Euro, wobei 85% durch den ESF und 15% durch den Projektträger finanziert werden. Um die Ziele effektiv umzusetzen, sind eine fachlich qualifizierte Kraft sowie eine Teilzeitkraft eingeplant. Die Durchführung der Maßnahmen erfolgt im Stadtteiltreff im Finkenweg sowie an den Standorten der sozialen Träger in Nordwest.
Die demografische Situation im Stadtteil zeigt einen hohen Anteil an Arbeitslosen (19%) und ausländischen Mitbürgern (22%), was die Notwendigkeit der Unterstützung unterstreicht. Zudem beantragte Torgau insgesamt 18 Millionen Euro aus dem EU-Fördertopf, erhielt jedoch nur 2,15 Millionen Euro für verschiedene Maßnahmen, die ebenfalls die Infrastruktur des Stadtteils betreffen, wie bessere Radweganbindung, mehr Grünflächen sowie die Sanierung und Erweiterung des Stadtteiltreffs, informierte Torgau.eu.