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Musikschulen in Sachsen-Anhalt: Festanstellungen statt Honorarkräfte!

Musikschulen in Sachsen-Anhalt setzen auf volle Festanstellung ihrer Lehrkräfte, um dem drohenden Lehrermangel und langen Wartelisten für Schüler entgegenzuwirken – eine Entscheidung, die enorme finanzielle Herausforderungen mit sich bringt und neue Chancen für die Musiklandschaft bietet!

Ein neuer Musikschul-Hammer zum Aufhorchen! Künftig sollen nur noch festangestellte Lehrkräfte die Musikschüler in Sachsen-Anhalt unterrichten. Dieser Schritt kommt nicht von ungefähr: Eine wegweisende Entscheidung des Bundessozialgerichts hat die Zeit der Honorarkräfte in der Musikschullandschaft endgültig beendet. Der Verband der Musikschulen in Sachsen-Anhalt zieht eine erste Bilanz und zeigt, wie sich die Musikschulen auf das neue Regelwerk einstellen.

Die Veränderungen, die den Landkreis Salzwedel und viele andere Einrichtungen betreffen, sind frappierend! Während bislang etwa 30 Prozent der Lehrkräfte auf Honorarbasis tätig waren, haben mehrere Musikschulen bereits den Schritt zu 100 Prozent festangestellten Lehrkräften vollzogen. Christian Reineke, Geschäftsführer des Landesverbands der Musikschulen Sachsen-Anhalt, spricht von einer großen Herausforderung: „Die Umstellung ist auch der demografischen Entwicklung geschuldet. Wir stehen vor einer Renteneintrittswelle und müssen dringend neue Nachwuchskräfte finden.“ Denn die Wartelisten für Musikschüler werden immer länger!

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Musikschulen in der Umstellung

Die Kosten, die auf die Landkreise zukommen, sind nicht zu unterschätzen. Im Altmarkkreis Salzwedel sind nun, seit dem 1. August 2024, sämtliche Musikschullehrkräfte fest angestellt – insgesamt 31 Fachkräfte! Doch diese Veränderung bringt auch einen finanziellen Druck mit sich: „Der Zuschussbedarf für die Musikschule liegt bei etwa 820.000 Euro“, teilen die Verantwortlichen mit. Diese Summe entspricht dem Vorjahresniveau. Das kann nur teilweise durch die erhöhte Förderung des Landes abgedeckt werden!

„Wir sind in einem Wettlauf gegen die Zeit und die Konkurrenz von allgemeinbildenden Schulen“, beschreibt der Landkreis die schwierige Situation in der Personalgewinnung. Trotz der finanziellen Herausforderungen geben sie nicht auf: Durch die neue Landesförderung, die von 3 Millionen Euro auf 4,81 Millionen Euro erhöht wurde, hoffen die Musikschulen auf bessere Zeiten.

Herkulesaufgabe für die Musikschulen

Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die Initiativen, die in verschiedenen Regionen Sachsens stattfinden. Während das Konservatorium Magdeburg seit Jahren vorbildlich mit festangestellten Lehrkräften arbeitet, folgen jetzt auch Halle, der Landkreis Harz, der Landkreis Börde und der Saalekreis diesem Beispiel. Doch Reineke mahnt: „Das ist eine Herkulesaufgabe.“ Die Umstellung auf Festanstellungen ist nicht nur eine logistische, sondern auch eine finanzielle Herausforderung.

Der Saalekreis selbst rechnet mit einer Mehrbelastung von rund 391.000 Euro! Damit diese Summe tragbar bleibt, werden Fördermittel beim Land beantragt. „Wir schätzen, dass wir durch die zusätzliche Förderung die Belastung auf etwa 200.000 Euro senken können“, so die Einschätzung der Verantwortlichen. Doch mit Unsicherheiten müssen die Musikschulen weiterhin leben, denn die zukünftigen Entgelte stehen auf der Kippe.

Musikschulen in Sachsen-Anhalt stehen also an einem Wendepunkt. Die Umstellung auf festangestellte Lehrkräfte könnte das Bild der musikalischen Bildung in der Region für immer verändern – und vielleicht auch viele junge Talente auf den richtigen musikalischen Weg bringen!

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