Die diesjährige Weinernte in Sachsen steht vor einem beispiellosen Totalausfall aufgrund der Frostschäden, die durch drei Frostnächte im April verursacht wurden. Die Winzer im Elbland sind schwer getroffen, wobei die Schäden je nach geografischer Lage unterschiedlich ausfallen. Insbesondere Gebiete wie das Goldene Waagen in Radebeul verzeichnen einen Totalausfall, während andere nur einen Verlust von 40 Prozent verzeichnen. Schloss Proschwitz und Wackerbarth zeigen ebenfalls massive Verluste. Insgesamt wird geschätzt, dass 75 bis 80 Prozent der Ernte zerstört wurden, was zu einer minimalen Ernte im Jahr 2024 führen wird.
Die Winzergenossenschaft Meißen, der größte Weinerzeuger in Sachsen, schätzt ihre Verluste auf über 90 Prozent. Dies ist eine Niederlage von historischem Ausmaß für das Unternehmen, das normalerweise zwischen 800 und 900 Tonnen Wein pro Jahr erntet. Alle Frostschutzmaßnahmen, einschließlich Wärmefeuer und Wasserberieselung, waren nicht ausreichend, um die Weinberge zu schützen. Ohne Frostversicherungen stehen die einzelnen Weinbauern der Genossenschaft vor einem wirtschaftlichen Desaster, da die Ernte für das laufende Jahr als Verlust abgeschrieben werden muss.
Selbst das Meißner Weingut von Ricco Hänisch konnte den Frostschäden nicht entkommen, obwohl sämtliche Schutzmaßnahmen wie Wärmefeuer und -kerzen eingesetzt wurden. Die extrem niedrigen Temperaturen von bis zu minus sechs Grad ließen keine Rettungsmöglichkeiten zu. Weinbauchef Felix Hößelbarth rät dazu, abzuwarten, wie sich die Weinreben erholen und dann die Schäden von den Versicherungsprüfern dokumentieren zu lassen. Es wird erwartet, dass eine intensive Pflege der Reben notwendig sein wird, um sicherzustellen, dass sie sich im nächsten Jahr erholen und wieder einen Ertrag bringen können.
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