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Netzausbau: Erdkabel oder Freileitungen – Streit um die Stromtrassenavnächst

Der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland stellt eine enorme Herausforderung dar, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Eine zentrale Frage dabei ist die Wahl zwischen Freileitungen und Erdkabeln für die Übertragung des Stroms, insbesondere von Windenergie aus dem Norden in den Süden des Landes. Die Bundesnetzagentur schätzt das Investitionsvolumen für den Netzausbau bis 2045 auf rund 320 Milliarden Euro. Durch den Verzicht auf Erdkabel könnten laut Schätzungen immense Einsparungen erzielt werden.

Die Diskussion über die favorisierte Leitungstechnologie hat politische Wellen geschlagen. Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterstützen die Idee, den Vorrang für Erdkabel aufzugeben und verstärkt auf Freileitungen zu setzen. Sie argumentieren, dass Freileitungen schneller und kostengünstiger zu errichten seien und einen geringeren Eingriff in die Umwelt darstellen.

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Dagegen gibt es Bundesländer wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, die weiterhin auf Erdverkabelung setzen. Sie sehen diese Technologie als essenziell für die Akzeptanz von Leitungsprojekten im ländlichen Raum an. Trotz der potenziellen Kosteneinsparungen durch den Einsatz von Freileitungen warnen sie vor einer erneuten Umplanung, die weitere Verzögerungen und einen Verlust von Akzeptanz vor Ort zur Folge haben könnten.

Die Debatte um Freileitungen versus Erdkabeln spiegelt die vielschichtigen Interessen und Perspektiven der verschiedenen Bundesländer wider. Während die einen die pragmatische und kostengünstige Lösung favorisieren, betonen andere die Bedeutung der Akzeptanz in der Bevölkerung und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Netzausbaus. Die Entscheidung über die zukünftige Leitungstechnologie wird somit auch eine Frage des gesellschaftlichen Konsenses und der Planungseffizienz sein.

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