Vor Gericht in Meißen: Ehemaliger Dealer profitiert vom neuen Cannabisgesetz
Ein 30-jähriger Mann aus Meißen stand vor Gericht, weil er vor fünf Jahren mit insgesamt 550 Gramm Cannabis gehandelt hatte. Die Tat wurde damals streng nach dem Betäubungsmittelgesetz geahndet, aber das neue Konsumcannabisgesetz, das am 1. April in Kraft getreten ist, wirft ein anderes Licht auf den Fall. Obwohl der Handel mit Cannabis nach wie vor illegal ist, skizziert das neue Gesetz mildere Strafen für schwere Fälle, die eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vorsehen.
Eine vergangene Zeit voller Schattenseiten
Während der Gerichtsverhandlung wurde deutlich, dass die Taten aus einer schwierigen Zeit stammen, als der Angeklagte mit persönlichen Problemen und Schulden zu kämpfen hatte. Trotzdem hat er seit 2019 ein straffreies Leben geführt und sich beruflich stabilisiert.
Ein Glück im Unglück
Die Richterin verhängte schließlich ein Urteil von neun Monaten auf Bewährung, ohne Bewährungshelfer. Dies war aufgrund der überlasteten Staatsanwaltschaft und der milderen Gesetzgebung im Hinblick auf Cannabis möglich. Der ehemalige Dealer muss nun seine Schulden begleichen und hat die Chance, sein Leben weiterhin in geordneten Bahnen zu führen.
Diese Gerichtsverhandlung verdeutlicht, wie das neue Cannabisgesetz auch Personen, die in der Vergangenheit straffällig geworden sind, eine Perspektive auf ein geregeltes Leben bieten kann.