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Kampf um die Natur: Kieswerk plant Expansion in bedrohter Oase

Bedrohte Oasen in Radeburg: Ein Kampf um die Natur

Die malerische Region zwischen Radeburg und Ottendorf-Okrilla bei Dresden birgt eine seltene Schönheit: den Kleinteich bei Großdittmannsdorf. Hier gedeihen Torfmoose und der fleischfressende Sonnentau in einem Umfeld, das von besonders reinem Wasser geprägt ist. Doch diese Idylle steht vor dem Aus, da das Kieswerk Ottendorf-Okrilla (KBO) seine Expansionspläne vorantreibt. Ein neuer Betriebsplan sieht die Rodung eines Waldes von bis zu 130 Hektar vor, um an die Kiesvorkommen heranzukommen. Diese Maßnahme bedroht nicht nur die heimische Flora und Fauna, sondern auch die Quellen und Moore in der Region.

Die Naturschützer rund um Holger Oertel schlagen Alarm. Sie betonen, dass die umliegenden Moore nur durch die Kiesrücken über viele Jahre hinweg entstanden sind. Diese Ränder ermöglichen das Filtern und Speichern von Regenwasser, das für die Waldmoore bei Großdittmannsdorf und den Töpfergrund bei Radeburg von entscheidender Bedeutung ist. Die drohende Trockenlegung der Moore könnte schwerwiegende Konsequenzen für die Ökosysteme und das Klima in der Region haben.

Neben den naturschützerischen Bedenken regt sich auch Widerstand aus der örtlichen Bevölkerung. Die Bürgerinitiative contra Kiesabbau führt ins Feld, dass der geplante Abbau von Kies und Sand nicht nur die Umwelt gefährdet, sondern auch negative Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung in Würschnitz und den umliegenden Gemeinden haben könnte. Zudem wird bemängelt, dass die Profite des Kieswerks in die Taschen entfernter Firmenbesitzer fließen, anstatt der lokalen Gemeinschaft zugute zu kommen.

Inmitten dieses Konflikts stehen politische Entscheidungsträger, die zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz der Natur abwägen müssen. Die Diskussion über das Bundesbergrecht und die Rolle der Behörden in solchen Auseinandersetzungen nimmt Fahrt auf. Die Forderung nach einer Reform des Bergrechts, um einen besseren Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Belangen zu schaffen, wird lauter. Natur- und Umweltschützer haben die Hoffnung, dass die biologische Vielfalt durch eine angepasste Gesetzgebung besser geschützt werden kann.

Die Zukunft der Moore und Quellen bei Radeburg hängt nun von den Entscheidungen der Verantwortlichen ab. Während die Naturschützer und Bürgerinitiativen weiterhin gegen den Kiesabbau kämpfen, bleibt die Hoffnung, dass die einzigartige Natur in dieser Region erhalten bleiben kann.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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