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Görlitzer Künstler verwandelt Schmiererei in Kunstwerk: Was wird die Denkmalpflege dazu sagen?

Der Görlitzer Künstler Andreas Neumann-Nochten, bekannt für seine Stadtmotive, nahm sich zu Pfingsten eine mit Schmierereien verunstaltete Hauswand in der Nikolaivorstadt vor. Im Gegensatz zu professioneller Reinigung entschied er sich, die Schmierereien in Kunst zu verwandeln. Die anfängliche Buchstabenfolge „FCK NZS“ aus dem politischen linken Spektrum interpretierte er neu, indem er Gesichter, einen Engel, ein Haus und weitere Elemente hinzufügte. Das entstandene Bild wirkt insgesamt sinnfrei, wobei das „Z“ der Schmiererei passend als Nase integriert wurde.

Die Umwandlung der Schmierereien in Kunst dauerte insgesamt anderthalb Stunden, wovon nur 30 Minuten für Skizzen und die restliche Stunde für die eigentliche Malerei verwendet wurden. Trotz eines Gewittergusses am Abend blieb das Kunstwerk unversehrt, da die Acrylfarbe wetterbeständig ist. Neumann-Nochten plant zudem, ein Vorher-Nachher-Bild des Hauses zusammen mit einem selbstverfassten Gedicht anzubringen, das den Schaffensprozess des Werkes humorvoll beschreibt.

Ob das Kunstwerk an der Fassade bleiben darf, bleibt abzuwarten, da die Denkmalpflege eine mögliche Einwirkung prüfen könnte. Neumann-Nochten selbst zeigt sich gelassen und würde sich über einen Verbleib des Kunstwerks freuen. Obwohl das Schmiererei-Phänomen in der Nikolaivorstadt zugenommen hat, plant der Künstler nicht, weitere Schmierereien in Kunst umzuwandeln. Er betont, dass diese Aktion eine Einmaligkeit bleiben soll und reflektiert über vergangene Ärgernisse wie Hundehaufen am Lutherplatz, die ihn mehr beschäftigten als Schmierereien.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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