Vorfall | Umweltdelikt |
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Ort | Leipzig |
Verletzte | 1 |
Ursache | fehlende Genehmigung |
Dresden (ots)
Ein schockierender Vorfall ereignete sich am 6. November 2024, als der Zoll am Flughafen Leipzig eine verdächtige Frachtsendung aus Indonesien näher unter die Lupe nahm. Diese war mit harmlosen Waren wie Nudeln und Spielzeugfahrzeugen deklariert. Doch bei der Überprüfung mit Röntgenstrahlen vermuteten die Beamten, dass sich verborgene Schlangen in den Anhängern befinden könnten. Sofort wurde die Feuerwehr der DHL alarmiert, um mit spezieller Ausrüstung die Entdeckung vorzunehmen. Und tatsächlich: Im ersten Anhänger lagen neun kleine Schlangen, von denen eine bereits tot war. Im zweiten Anhänger fanden die Zöllner fünf lebende Jungtiere der Pazifik Boa (Candoia paulsoni), berichtete die Pressestelle des Hauptzollamts Dresden.
Die Schlangen wurden beschlagnahmt, da für ihren Transport keine Genehmigung vorlag. Diese exotischen Tiere hatten nur dank der Präzision der Zollbeamten und ihrer raschen Reaktion überlebt. „Es ist wichtig, solche Verstöße gegen den Artenschutz konsequent zu verfolgen“, erklärte ein Zollsprecher, da solche Aktionen nicht nur die Tiere, sondern auch die Öffentlichkeit gefährden können.
Funde bei anderen Zollkontrollen
Ähnliche dramatische Ereignisse zogen im Jahr 2022 die Aufmerksamkeit des Zolls auf sich. Am 14. März entdeckten Zöllner in Regensburg auf einem Autobahnparkplatz eine Styropor-Kiste mit einer toten Schlange. Bei genauerer Untersuchung fanden sie im Kofferraum eines Autos fünf giftige Kobras und erfuhren, dass die Schlangen angeblich für den Verkauf in Deutschland bestimmt waren. Das Problem: Diese Tiere unterliegen dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen, und der Handel mit ihnen ist strikt verboten. In diesem Fall wurden die zuständigen Behörden benachrichtigt, um die Dhärunter Schutz stehenden Tiere und die rechtlichen Konsequenzen zu klären, wie der Zoll berichtete.
Gut aufgehoben und nahe Untersuchungen
Die bei der letzten Kontrolle in Leipzig beschlagnahmten Schlangen, die kein Schutzstatus aufwiesen, wurden unterdessen zur Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig gebracht. Dort werden sie vorläufig versorgt, während die Experten des Senckenberg Instituts die Gefährdung der Tiere bestimmen. Die Zöllner sind hinsichtlich der Gesundheit und des Wohlergehens der Tiere stets auf der Hut. Es liegt in ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass solche tierischen Mitbewohner nicht ungeschützt bleiben.
Solche Vorfälle werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen, denen der Zoll gegenübersteht. Mit dem Anstieg illegaler Tiertransporte ist es entscheidend, dass die Kontrolleinheiten wachsam bleiben und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung dieser illegalen Praktiken ergreifen. Der sichere Umgang mit gefährdeten Arten ist nicht nur eine Frage des Artenschutzes, sondern auch der öffentlichen Sicherheit.