Polarlichter über Leipzig: „Der Himmel hat gebrannt“
Am vergangenen Wochenende wurden die Bewohner von Leipzig und umliegenden Regionen von einem atemberaubenden Naturspektakel überrascht. Die Sonne sendete mehrere Sonnenstürme zur Erde, die in zwei aufeinanderfolgenden Nächten zu leuchtenden Polarlichtern führten. Am Samstagabend konnten die farbigen Schleier erneut am Himmel beobachtet werden, wobei der Himmel regelrecht zu brennen schien, wie Marco Gahrig, ein erfahrener Astrofotograf, berichtete.
Der Auslöser dieser eindrucksvollen Lichterscheinungen war der stärkste Sonnensturm seit 21 Jahren. Bereits ab Freitagabend konnten die Polarlichter nicht nur in Sachsen, sondern weit darüber hinaus in Europa gesichtet werden. Sogar im hell erleuchteten Stadtgebiet von Leipzig war das Schauspiel zu sehen. Sozialen Netzwerken wurden zahlreiche Bilder von Beobachtern geteilt, die das Phänomen dokumentierten.
Am Samstagabend entwickelte sich das Lichtspiel am Himmel weiter und dauerte mehrere Stunden an. Die Polarlichter zeigten intensive Farben, die den gesamten Himmel in ein schimmerndes Grün, Gelb und Türkis tauchten. Laut Gahrig war dieses Farbenspiel einzigartig und möglicherweise das stärkste seiner Art aller Zeiten.
Für optimale Beobachtung empfahl Gahrig, sich außerhalb des städtischen Lichts zu positionieren und bestenfalls in der Nähe von Krostitz zu verweilen. Mit einer Kamera ausgerüstet und etwas Geduld konnten die faszinierenden Polarlichter bestaunt werden. Bereits in den vergangenen Monaten waren Polarlichter in Leipzig zu sehen, doch dieses mal war das Schauspiel noch beeindruckender, wie Gahrig betonte.
Die Experten der US-Wetterbehörde NOAA warnten vor einem Sonnensturm der Stufe fünf, die zuletzt im Jahr 2003 erreicht wurde. Die ungewöhnlich weit südlich sichtbaren Polarlichter reichten bis zu den Kanaren und führten zu zahlreichen Beobachtungen in ganz Europa. Normalerweise sind Polarlichter eher in nördlichen Regionen zu beobachten, was dieses Ereignis umso bemerkenswerter machte.