Im Leipziger Zoo hat es in den letzten Tagen zwei bedauerliche Todesfälle gegeben. Die Rothschildgiraffe Sipiwe, die im Alter von sechs Jahren ein tot geborenes Jungtier zur Welt brachte, hat die Tierpfleger und Besucher des Zoos tief betroffen. Der Zootierarzt stellte sofort nach der Geburt den Tod des weiblichen Jungtieres fest. Während der Tragzeit hatte es keine Auffälligkeiten gegeben, die Kindsbewegungen waren spürbar. Der Geburtsort war entsprechend mit Heu vorbereitet, der genaue Geburtstermin konnte jedoch nicht eingegrenzt werden. Sipiwe kam 2020 aus dem Zoo Aalborg in Dänemark nach Leipzig und brachte im Februar 2023 das erste Jungtier, die Tochter Niara, zur Welt. Ihre Schwester Tamika, die ebenfalls im Zoo lebt, hat bereits Nachwuchs bekommen.

Ein weiterer Verlust beklagt der Zoo in Leipzig, der Amurleopard Xembalo, 20 Jahre alt, wurde aufgrund von Alters- und Krankheitsgründen eingeschläfert. Xembalo wollte nicht mehr fressen und baute im Gewicht stark ab, seine Mobilität war deutlich eingeschränkt. Seit seiner Ankunft 2007 aus dem Zoo Helsinki trug er zur Zucht im Leipziger Zoo bei und hatte mehrfachen Nachwuchs. Die letzten zwei Jahre waren für den Zoo mit mehreren einschläferungen älterer und kranker Tiere schwer. Beispielsweise wurde der Okapibulle Kimdu 2024 aufgrund schlechten Allgemeinzustands eingeschläfert, während Seebärin Lippi im gleichen Jahr wegen eines unheilbaren Tumors ihr Leben verlor. Die älteste Giraffe der Herde, Ashanti, starb Ende 2023 nach gesundheitlichem Abbau.

Heutige Herausforderungen und Tierschutz

Die aktuellen Ereignisse werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen Zoos gegenüberstehen und die Debatten über Tierschutz und die Rolle der Zoos in der modernen Gesellschaft anheizen. Laut tierschutzvereine.de stehen Zoos heute unter dem Fokus der öffentlichen Meinung, die zunehmend nachhaltige und ethische Praktiken erwartet. Besonders wird die Haltung von Tieren in schlechten Bedingungen nicht mehr akzeptiert. Daher sind viele Zoos dazu übergegangen, nachhaltige Maßnahmen zu implementieren, wie die Reduzierung von Wasser- und Energieverbrauch sowie effektives Abfallmanagement.

Zusätzlich wird eine Vielzahl von Akkreditierungen von international anerkannten Verbänden wie der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) erwartet. Diese Standards beziehen sich auf Tierhaltung, Bildung, Forschung und Naturschutz und sollen ein ethisches und verantwortungsvolles Handeln von Zoos gewährleisten. In der heutigen Zeit ist auch die Unterstützung nachhaltiger Zoos von Bedeutung, da sie zu einer stärkeren finanziellen Rückendeckung führen kann.

Die Herausforderungen, die der Leipziger Zoo und andere Einrichtungen bewältigen müssen, spiegeln die steigenden Erwartungen der Besucher und der Märkte wider. Die Gewährleistung von Transparenz und nachhaltigen Praktiken wird immer mehr zu einem entscheidenden Faktor für den zukünftigen Betrieb von Zoos, die als Orte des Lernens und des Umweltschutzes etabliert werden sollen. Es bleibt zu hoffen, dass die Trauer über die kürzlichen Verluste durch Fortschritte in der Tierhaltung und im Tierschutz gemildert werden kann.