Die Auswirkungen der „Goldenen Henne“ auf die Tourismusförderung
Ein unerwarteter Fokus wurde bei der Diskussion über die Verwendung der 2 Millionen Euro aus der Beherbergungssteuer in der Leipziger Ratsversammlung gesetzt. Die zentrale Frage war, warum die Stadt Leipzig Geld für die Veranstaltung der „Goldenen Henne“ bereitstellen sollte, die vom Burda-Verlag organisiert wird. Diese Entscheidung stieß auf Kontroversen hinsichtlich ihrer Relevanz für den Tourismus in Leipzig.
Die „Goldene Henne“ gilt als reine Unterhaltungsshow, die für ein breites Publikum konzipiert ist und ihre Preisträger hauptsächlich aus dem deutschen Fernsehunterhaltungsprogramm stammen. Während einige, wie CDU-Stadtrat Michael Weickert, die Veranstaltung schätzen, zeigte sich Grünen-Stadtrat Martin Meißner besorgt über die Verwendung öffentlicher Gelder für diese Veranstaltung.
Die Entscheidung, die „Goldene Henne 2024“ aus der Förderung der Tourismusrichtlinien herauszunehmen, wurde von Oberbürgermeister Burkhard Jung und Finanzbürgermeister Torsten Bonew getroffen. Dies löste im Stadtrat Diskussionen darüber aus, ob die Finanzierung der Veranstaltung gerechtfertigt ist und ob sie den Zielen der Tourismusförderung der Stadt entspricht.
Die Diskussion um die „Goldene Henne“ führte zu einer Überprüfung anderer förderwürdiger Projekte im Rahmen der Beherbergungssteuer. Ein kontroverser Punkt war die Finanzierung einer WC-Anlage an der Thomaskirche, die von vielen Touristen genutzt wird, aber nicht wirtschaftlich arbeitet. Trotz Bedenken einiger Stadträte blieb die Finanzierung dieses Projekts im Förderpaket erhalten.
Eine Debatte über transparente Kriterien für die Vergabe von Fördergeldern aus der Beherbergungssteuer wurde ebenfalls angestoßen. Stadträte wie Andreas Geisler und Heiko Bär forderten eine klare Bewertungsmatrix für zukünftige Projektförderungen, um sicherzustellen, dass die Gelder effektiv zur Stärkung der Tourismuswirtschaft in Leipzig eingesetzt werden.