Kriminalität und JustizLeipzig

Skandal um Professor Strauß: Familie fordert gerechte Entschädigung für medizinische Fehler

Enthüllungen und Kontroversen: Hintergründe zu den Vorwürfen gegen die Kopfzentrum-Gruppe und ihren Ex-Chef

Die Familie Tieftrunk hat ein langes Leidensdrama durchlebt, das nun zu einem möglichen Abschluss kommt. Zwischen 2017 und 2018 wurde ihr Sohn Jonas mehrmals am Ohr von Professor Gero Strauß operiert, dem ehemaligen Geschäftsführer und medizinischen Leiter der Leipziger Kopfzentrum-Gruppe. Es wird behauptet, dass es sowohl bei den Eingriffen als auch bei der Nachbehandlung zu schwerwiegenden medizinischen Fehlern gekommen sei. Daraufhin forderten die Eltern Schmerzensgeld für ihren Sohn und am Donnerstag fand vor der Zivilkammer des Landgerichts Leipzig ein Verhandlungstermin statt.

Ein Gutachter äußerte sich entsetzt über die Eingriffe, die bei Jonas Tieftrunk durchgeführt wurden. Als der Junge sechs Jahre alt war, wurde bei ihm ein Cholesteatom diagnostiziert, eine chronische Mittelohrentzündung, die unbehandelt zu Hörschäden führen kann. Zwei Operationen, die von Professor Strauß durchgeführt wurden, sollen den Krankheitsverlauf verschlechtert haben, anstatt zu einer Verbesserung beizutragen. Professor Stefan Plontke von der Uniklinik Halle, ein Experte für Hals-Nasen-und Ohrenheilkunde, trat im Prozess als Gutachter auf und äußerte seine Bestürzung über die durchgeführten Operationen.

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Plontke stellte fest, dass die Operationen zu früh durchgeführt wurden und es zu groben Behandlungsfehlern gekommen sei. Der Einsatz einer veralteten Methode und die unzureichende Arbeitszeit bei den Eingriffen wurden kritisiert. Der Gutachter betonte, dass es unverantwortlich sei, in kurzer Zeit Operationen durchzuführen und die Nachbehandlung mangelhaft gewesen sei. Die Anhäufung von Operationen in kurzer Zeit und das Versäumnis, den Patienten gegebenenfalls an einen Kollegen zu überweisen, lösten Verwunderung aus.

Die Ermittlungen gegen die Kopfzentrum-Gruppe und Professor Strauß laufen bereits seit geraumer Zeit. MDR Investigativ berichtete wiederholt über schwerwiegende Vorwürfe, darunter Abrechnungsbetrug, Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und den Verdacht von Behandlungsfehlern. Im Oktober 2022 fanden Durchsuchungen in Praxis-, Wohn- und Geschäftsräumen in verschiedenen Bundesländern statt, darunter auch in der Acqua Klinik in Leipzig.

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