Am 11. Januar 2025 hat die Messstation in Leipzig-Mitte die aktuellen Werte zur Luftqualität veröffentlicht. In dieser Region werden die Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft erfasst und regelmäßig überprüft. Der aktuelle Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der jährlich 35-mal überschritten werden darf. Die Ermittlung der Luftqualität erfolgt anhand dreier zentraler Parameter: Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid.
Die Messstation am Willy-Brandt-Platz / Am Hallischen Tor erfasst die Luftqualität in Echtzeit und dient als Verkehrsstation. Hierbei werden zwei verschiedene Systeme genutzt, um die PM10-Werte zu überwachen: der PM10-Automat und das PM10-Sammelsystem. Letzteres liefert eine höhere Datenqualität, jedoch sind die Ergebnisse aufgrund der Laboranalysen zeitverzögert verfügbar. Die vorläufigen Messwerte werden täglich aktualisiert und geben der Bevölkerung Auskunft über die aktuelle Belastungslage.
Aktuelle Luftqualitätswerte
Die Grenzwerte für die Luftqualitätsbewertung sind wie folgt definiert:
- „Sehr schlecht“: Feinstaub > 100 μg/m³, Ozon > 240 μg/m³, Stickstoffdioxid > 200 μg/m³.
- „Schlecht“: Feinstaub 51-100 μg/m³, Ozon 181-240 μg/m³, Stickstoffdioxid 101-200 μg/m³.
- „Mäßig“: Feinstaub 35-50 μg/m³, Ozon 121-180 μg/m³, Stickstoffdioxid 41-100 μg/m³.
In der EU führt Luftverschmutzung zu jährlich 240.000 vorzeitigen Todesfällen durch Feinstaub, was die Wichtigkeit effektiver Luftreinhaltemaßnahmen unterstreicht. Besonders während Inversionswetterlagen können stundenlange Feinstaubbelastungen in städtischen Gebieten entstehen, weshalb empfohlen wird, sich bei schlechter Luftqualität in geschützten Räumen aufzuhalten.
Regelungen und zukünftige Maßnahmen
Zusätzlich zu den aktuellen Maßnahmen in Leipzig hat die EU-Kommission eine neue Luftqualitätsrichtlinie erarbeitet, die schärfere Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid vorschlägt. Diese neuen Vorgaben orientieren sich an den WHO-Richtwerten von 2021 und könnten ab 2030 verbindlich werden. Experten vom Umweltbundesamt (UBA) begrüßen diese Änderungen, weisen jedoch auf die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen zur Einhaltung der Grenzwerte hin. Ein Großteil der Bevölkerung atmet weiterhin Luft mit Feinstaubkonzentrationen über den WHO-Richtwerten, was besonders vulnerable und ökonomisch benachteiligte Gruppen überdurchschnittlich belastet.
Die geschätzte Schadstoffbelastung der Luft ist nicht nur ein Gesundheitsrisiko, sondern schädigt auch die Umwelt und gefährdet Ökosysteme. Der gesetzlich festgelegte Text zur neuen Richtlinie wird derzeit noch vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat diskutiert. Um die WHO-Richtwerte schnellstmöglich einzuhalten, sind effektive Maßnahmen zur Reduzierung der Luftschadstoffe unumgänglich.
Für die Bürger in Leipzig bleiben die ab sofort bereitgestellten Messwerte eine wichtige Informationsquelle, um sich über die aktuelle Luftqualität und deren Auswirkungen auf die Gesundheit zu informieren. Empfehlungen für verschiedene Luftqualitätsstufen helfen dabei, potenziellen Gesundheitsrisiken rechtzeitig zu begegnen.
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