Die Stadt Aue-Bad Schlema steht vor der Herausforderung, ihre finanzielle Situation zu verbessern. Ein Forschungsvorhaben der Universität Leipzig hat deshalb zum Ziel, finanzielle Spielräume für die Stadt auszuloten. Historiker und Professor für Kulturgeschichte Matthias Middell, der auch persönliche Verbindungen zu Aue-Bad Schlema hat, leitet dieses Projekt. Seine Großmutter lebte in Schlema und besaß dort ein Haus, welches bis heute erhalten ist. Middell verbringt nach wie vor regelmäßig Zeit in der Stadt.
Die Fusion von Aue und Bad Schlema im Jahr 2019 zur Großen Kreisstadt hat einige Veränderungen mit sich gebracht. Die Stadt zählt nun etwa 19.700 Bewohner und liegt malerisch am Zusammenfluss des Schwarzwassers und der Zwickauer Mulde. Aue-Bad Schlema ist reich an Geschichte, was sich unter anderem in der Gründung einer Augustiner-Propstei im Jahr 1173 widerspiegelt. Sehenswürdigkeiten wie die Brücken aus unterschiedlichen Epochen, die Friedenskirche und zahlreiche Jugendstil-Bürgerhäuser locken Besucher an.
Stadtentwicklung und Tourismus
Die Stadtentwicklung in Aue-Bad Schlema ist eng mit der Tourismussituation verknüpft. Mit der Entwicklung des Kurortes Bad Schlema, der für seine Erholungsangebote, wie das Gesundheitsbad ACTINON mit radon- und solehaltigen Becken, bekannt ist, hat der Tourismus in den letzten Jahren zugenommen. Auch der Golfpark Westerzgebirge und verschiedene Kurparkanlagen bieten attraktive Freizeitmöglichkeiten.
Der Tourismus kann nicht nur wirtschaftliche Impulse setzen, sondern auch zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen und kulturellen Austausch fördern. Gleichzeitig stellt er die Stadt vor Herausforderungen wie die Überlastung lokaler Ressourcen. Die Balance zwischen den Bedürfnissen der Anwohner, Geschäftsleute und Touristen ist eine zentrale Herausforderung für die Stadtplanung.
Die Herausforderungen meistern
Wie die Website über Stadtentwicklung und Tourismus verdeutlicht, sind soziale, kulturelle und ökonomische Dimensionen Teil eines umfassenden Stadtentwicklungskonzepts. Diese sollen nicht nur den Bewohnern ein angenehmes Umfeld bieten, sondern auch Touristen anziehen. In der Vergangenheit lag der Fokus auf der urbanen Schrumpfung, während heute mehr Fragen zu Wohnungsdefiziten in wachsenden Großstädten im Raum stehen.
Qualitative Stadtplanung ist entscheidend, um die Herausforderungen der Urbanisierung, wie Gentrifizierung und steigende Mieten, zu bewältigen. Aue-Bad Schlema verfolgt somit das Ziel, eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern, die sowohl den Bedürfnissen der Einwohner als auch den Interessen der Touristen gerecht wird. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtplanern, Tourismusmanagern und den lokalen Behörden soll dies effektiv erreicht werden.