Die Stadt Leipzig plant, ihr Angebot an Carsharing und Fahrradverleihsystemen auszuweiten und besser miteinander zu verknüpfen. Derzeit gibt es in der Stadt 43 Mobilitätsstationen, an denen Carsharing-Fahrzeuge, Verleih-Fahrräder und -Roller zur Verfügung stehen. Bis zum Jahr 2030 sollen zusätzliche 400 Mobilitätsstationen eingerichtet werden, um das Netzwerk deutlich zu verdichten. Allerdings liegt Leipzig derzeit noch weit von dem Ziel entfernt, jährlich mindestens 50 neue Stationen zu schaffen.
Um die Angebote für geteilte Mobilität in Leipzig besser zu vernetzen, hat der Stadtrat auf Initiative der SPD beschlossen, dass die Verwaltung bis Ende 2024 ein Shared-Mobility-Konzept vorlegen soll. Derzeit agieren verschiedene Anbieter wie Teilauto, Nextbike, Tier und Voi in Leipzig, jedoch bauen sie ihre Netze größtenteils in Eigenregie aus. Es fehlt an einer umfassenden stadtweiten Planung, die auch die Anbindung des Leipziger Umlandes umfasst. Lediglich die Leipziger Verkehrsbetriebe haben in ihre Mobilitäts-App „LeipzigMove“ einzelne Anbieter integriert.
Der Stadtrat erkennt den großen Nachholbedarf im Bereich der geteilten Mobilität in Leipzig. Es besteht Kritik daran, dass es seit über zehn Jahren keinen konkreten Fortschritt beim Ausbau von Systemen wie Carsharing und Fahrradverleihsystemen gibt. Deshalb fordert die Stadtverwaltung Vorschläge zur Regulierung des Fahrradverleihs, um Probleme wie das ungeordnete Abstellen von Leihrädern im öffentlichen Raum anzugehen.
Es wird betont, dass Angebote für geteilte Mobilität ein wesentlicher Schlüssel sind, um attraktive Alternativen zum individuellen Autoverkehr zu schaffen. Neben den Verleihangeboten sollten auch Fahrgemeinschaften und Rufsysteme einbezogen werden. Das langfristige Ziel ist es, dass die Menschen in Leipzig bis zum Ende dieses Jahrzehnts 70 Prozent ihrer Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Der Antrag zur Ausweitung und besseren Vernetzung von Carsharing und Fahrradverleih in Leipzig erhielt große Zustimmung, jedoch gab es Gegenstimmen von AfD und CDU.