Leipzig

Grimma trauert um Jens Merkel: Ein Leben im Einsatz für Menschen mit Behinderung

Vom selbstlosen Kämpfer zum unvollendeten Erfolg: das bewegte Leben des Aktivisten Jens Merkel

Inmitten des Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung verstarb Jens Merkel im Alter von 55 Jahren. Der Grimmaer war national bekannt für seinen unermüdlichen Kampf für Selbstbestimmung trotz körperlicher Einschränkungen. Trotz fortschreitender Muskelschwäche und der Nutzung eines Rollstuhls zeigte er eine beeindruckende Standhaftigkeit und Engagement für seine Mitmenschen.

Besonders bemerkenswert war Merkels juristischer Erfolg vor dem Bundessozialgericht in Kassel im Jahr 2022. Er erstritt ein bedeutendes Urteil zugunsten von Menschen mit Behinderung, indem er die Erstattung von Reisekosten für Assistenzpersonen während einer Ferienreise durchsetzte. Sein Einsatz und Beharrlichkeit machten ihn zu einer wichtigen Stimme für die Rechte der Community.

Als Arbeitgeber und persönliche Betreuungsperson galt Merkel als vorbildlich und fair. Er setzte sich aktiv für höhere Gehälter für seine Assistenten ein und organisierte sogar Demonstrationen vor dem Kreistag, um auf die Ungerechtigkeiten im Bezug auf Mindestlöhne hinzuweisen. Sein Engagement und Einsatzbereitschaft wurden von seinem Team und Mitstreitern stets geschätzt und gelobt.

Trotz seines engagierten Einsatzes und seiner Leidenschaft für die Rechte von Menschen mit Behinderung war Merkel auch mit Rückschlägen konfrontiert. Seine letztendlich gescheiterte Wiederwahl als Behindertenbeauftragter des Landkreises Leipzig und sein symbolischer Akt des Zurückgebens der Annen-Medaille aus Protest gegen das Bundesteilhabegesetz stehen als Beispiele für sein unerschrockenes Engagement und seine kritische Haltung gegenüber Entscheidungen, die er als unzureichend empfand.

Jens Merkels plötzlicher Tod hinterlässt eine Lücke in der Gemeinschaft der Menschen mit Behinderung. Sein Einsatz als Vorsitzender des Muldentaler Assistenzvereins, Mitglied in diversen Gremien und Netzwerken sowie seine vorbildliche Haltung als Arbeitgeber prägten sein Erbe. Die Trauerfeier wird in Grimma stattfinden und die Bestattung erfolgt in Roßwein, dem Wohnort seines Vaters, der hochbetagt ist.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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