Im komplizierten Rechenspiel um die Qualifikation zur Champions League könnte Eintracht Frankfurt im Saisonendspurt der Bundesliga sogar von einer eigenen Niederlage profitieren. Die Hessen können als Sechster nur dann in die Königsklasse einziehen, wenn Borussia Dortmund (oder der FC Bayern) die diesjährige Champions League gewinnt und in der Liga gleichzeitig nur Fünfter wird. Würde der BVB in diesem Szenario aber Vierter, ginge der Platz für die Bundesliga verloren. Die Konstellation am 34. Spieltag am 18. Mai (15.30 Uhr) könnte durchaus brisant sein: Frankfurt trifft vor eigenem Publikum auf RB Leipzig, den direkten Rivalen von Dortmund. Bleibt Leipzig vor Dortmund, könnte sich das für den Europa-League-Sieger von 2022 positiv auswirken.
Dass Deutschland den fünften Champions-League-Platz für den in der nächsten Saison aufgestockten Wettbewerb erspielt, ist noch nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich. Damit sich eine Niederlage für die Eintracht auszahlen kann, müsste der BVB zuvor das Halbfinale gegen Paris Saint-Germain überstehen und das Endspiel am 1. Juni in London erreichen. Frankfurt (45 Punkte) müsste zudem vorher Rang sechs gegen die Verfolger abgesichert haben, um keinen eigenen Ergebnisdruck mehr zu haben. Beendet Dortmund die Saison auf Rang fünf, würde ein Ausgang des Finals von Wembley mit BVB-Beteiligung darüber entscheiden, ob ein sechster Königsklassen-Platz für Deutschland möglich ist.
Es bleibt somit spannend, wie sich die letzten Spieltage der Bundesliga entwickeln werden und ob Eintracht Frankfurt tatsächlich von einer Niederlage profitieren kann. Die Fans dürfen sich auf ein hochdramatisches Saisonfinale freuen, in dem es nicht nur um den Meistertitel, sondern auch um die begehrten Plätze in der Champions League geht. Die mögliche Konstellation zeigt, wie vielschichtig und überraschend der Fußball sein kann und wie sehr Ergebnisse in verschiedenen Wettbewerben miteinander verknüpft sind. Wer am Ende tatsächlich das Rennen macht, wird sich erst in den entscheidenden Spielen zeigen.