Leipzig

Die Zukunft des Theaters: Miriam Tscholls Vision für das TdjW in Leipzig

Die Kulturlandschaft im Wandel: Theater neu gedacht

Eine Veränderung steht bevor: Miriam Tscholl übernimmt ab dem 1. August 2025 die Intendanz am Theater der jungen Welt in Leipzig. Im Vorfeld ihrer Amtsübernahme sprach sie mit Ahoi-Redakteur Volly Tanner über ihre Pläne und Visionen für die Zukunft des traditionsreichen Hauses am Lindenauer Markt.

Mit einem Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen betont Tscholl die dringende Notwendigkeit, das Theater für junge Menschen in der digitalen Ära neu zu interpretieren. Die Integration von Erfahrungen aus dem digitalen Raum in die Welt des Theaters soll nicht nur die Lebensrealität der Jugendlichen widerspiegeln, sondern auch dazu beitragen, sie in einem sich stetig wandelnden Umfeld zu stärken.

Eine weiterführende Herangehensweise sieht Tscholl darin, das Theater auch verstärkt in Kleinstädte und auf Dörfer zu bringen. Sie betont die eklatante Ungleichheit zwischen Stadt und Land im Kulturbereich und setzt sich dafür ein, dass kulturelle Angebote überall zugänglich sind – ein wichtiger Schritt, um gesellschaftliche Spaltungen abzubauen.

Die Zugänglichkeit des Theaters für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen steht im Fokus von Tscholls Plänen. Sie beabsichtigt, auch die Menschen im ländlichen Raum anzusprechen und ihnen ein partizipatives Kulturangebot zu bieten. Dabei ist es ihr wichtig, breitenkulturorientierte Angebote zu schaffen, die sowohl Kinder als auch ältere Generationen ansprechen.

Ein zentrales Anliegen für Tscholl ist die Förderung von Empathie durch Theater. Sie sieht im Theater eine Schule der Empathie, die es den Zuschauern ermöglicht, sich in die Perspektive anderer einzufühlen und deren Welt zu verstehen. Diese Fähigkeit zur Empathie sei essenziell, um ein tieferes Verständnis für die Vielfalt der Gesellschaft zu entwickeln.

Auf die Frage nach ihren Erfahrungen aus Dresden antwortet Tscholl, dass sie alle Facetten menschlicher Geschichten mitnehmen möchte. Ihre Zeit an der Bürgerbühne im Staatsschauspiel Dresden hat sie geprägt und sensibilisiert für die Bedürfnisse und Interessen unterschiedlicher Menschen – eine Erfahrung, die sie nun in ihre Arbeit am Theater der jungen Welt einbringen will.

Das Theater der jungen Welt am Lindenauer Markt gilt als sozialer Brennpunkt in Leipzig. Tscholl möchte die Themenwahl des Hauses öffnen und auch junge Menschen aus dem Umfeld des Theaters ansprechen. Gemeinsam mit ihrem Team plant sie, die Bedürfnisse und Interessen der jungen Lindenauer ernst zu nehmen und das Theater zu einem Ort der Begegnung und Teilhabe zu machen.

Die Vielfalt gesellschaftlicher Themen und Herausforderungen, die auch in die Bürgerbühne in Dresden Einzug gehalten haben, sieht Tscholl als eine Bereicherung für das Theater der jungen Welt. Sie bekräftigt, dass diese Themenvielfalt auch an einem Theater für junges Publikum abgebildet werden kann.

Die bevorstehende Amtsübernahme von Miriam Tscholl am Theater der jungen Welt verspricht neue Impulse und eine zeitgemäße Ausrichtung des Hauses. Mit einem Fokus auf Teilhabe, Empathie und kulturelle Vielfalt wird das Theater in Leipzig somit zu einem Ort, an dem junge Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten zusammenkommen und gemeinsam künstlerische Erfahrungen teilen können. Wir dürfen gespannt sein auf die kommenden Spielzeiten und die transformative Kraft des Theaters unter der Leitung von Miriam Tscholl.

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