Kleingärten werden in Leipzig zunehmend beliebter, insbesondere bei jungen Menschen, die einen Rückzugsort suchen und ihren Kindern genügend Platz zum Spielen bieten möchten. Eine Parzelle bietet außerdem die Möglichkeit, eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Leipzig verfügt über insgesamt 39.000 Kleingärten, die zweitmeisten in ganz Deutschland nach Berlin. Der Begriff „Schrebergarten“ entstand in Leipzig und geht auf den Orthopäden und Hochschullehrer Daniel Gottlob Moritz Schreber zurück, der die kleinen Gärten ursprünglich für Kinder konzipierte.
Ein Beispiel ist der Kleingartenverein Siegismund, der zwischen dem Friedenspark und dem Technischen Rathaus angesiedelt ist und über 239 belegte Parzellen verfügt. Die Warteliste für eine Parzelle ist relativ lang und kann Interessenten eine Geduldszeit von ein bis fünf Jahren abverlangen. Die Pachtkosten für eine Parzelle im KGV Siegismund sind durch das Bundeskleingartengesetz gedeckelt und belaufen sich auf etwa 13 Cent pro Quadratmeter pro Jahr. Neben den Pachtkosten kommen auch Vereinsabgaben, Umlagen für den Stadtverband sowie Grundgebühren für Strom und Wasser hinzu.
Bei der Übergabe einer Parzelle ist eine Ablöse an den abgebenden Pächter üblich, die unter anderem für bauliche Einrichtungen, Bäume und Büsche gezahlt werden muss. Die Höhe der Ablöse wird anhand eines Wertermittlungsprotokolls festgelegt, das von einem Sachverständigen des Stadtverbands erstellt wird. Es wird empfohlen, vor dem Kauf einer Parzelle Kontakt zum Gartenverein aufzunehmen, um betrügerische Angebote zu vermeiden. In einigen Großstädten verlangen Gartenpächter überhöhte Preise für ihre Parzellen, daher ist Vorsicht geboten. Es sollte nur das bezahlt werden, was im Wertermittlungsprotokoll festgelegt ist.