Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD Allensbach) zu Mobilität und Nachhaltigkeit zeigt, dass deutschlandweit ein Mangel an Ladesäulen besteht, was dazu führen könnte, dass die Nachfrage nach E-Autos sinkt. Auch im Landkreis Görlitz ist die E-Auto-Quote mit 0,72 Prozent im Vergleich zu Spitzenreitern wie Wiesbaden mit fast acht Prozent gering. Raimund Kohli, Geschäftsführer des Skoda Autohauses Klische, bestätigt, dass die Nachfrage nach E-Autos aufgrund des Wegfalls der Umweltprämie gesunken sei.
Die Kosten spielen eine wichtige Rolle, insbesondere für Kunden, die zu Hause nicht laden können. Das Laden an öffentlichen Ladestationen kann mit durchschnittlich 60 bis 80 Cent pro Kilowattstunde teuer sein. Laut einer Allensbach-Studie bewerten nur 14 Prozent das Angebot an Ladestationen in ihrer Umgebung positiv, während 68 Prozent die Verfügbarkeit von Ladesäulen kritisch sehen.
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, betont die Bedeutung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für den Erfolg der E-Mobilität. In Görlitz gibt es derzeit insgesamt 12 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten, wobei die Görlitzer Stadtwerke planen, fünf weitere Ladestationen in der Stadt zu errichten. Die Stadt verfügt über 21 Ladesäulen, von denen 11 Schnellladeeinrichtungen sind, die meisten davon werden von den Stadtwerken betrieben.
Außerhalb von Görlitz dünnt das Ladesäulennetz jedoch aus. Orte wie Reichenbach, Königshain und Waldhufen verfügen über keine Ladestationen. In Weißwasser gibt es zehn Ladesäulen, wovon zwei für das schnelle Laden geeignet sind. Insgesamt variiert die Verfügbarkeit von Ladepunkten im Landkreis Görlitz je nach Standort. Trotz vorhandener Ladestationen gibt es noch Vorbehalte gegenüber Elektroautos, die Geschäftsführer wie Jörg Kaufmann vom Autohaus Löbau und Raimund Kohli aus dem Skoda Autohaus Klische entkräften möchten, indem sie die Vorteile der Elektromobilität betonen.