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„KI-gestützte Pathologie: Dresdner Startup kämpft gegen Krebs-Tsunami“

Katana Labs, eine Ausgründung der TU Dresden, entwickelt seit April 2023 KI-Assistenten zur Unterstützung von Pathologen in Krankenhäusern zur frühzeitigen Erkennung von Krebs, um der steigenden Anzahl an Krebsfällen in Deutschland entgegenzuwirken und Engpässe im Gesundheitswesen zu beseitigen.

Falk Zakrzewski, Geschäftsführer von Katana Labs, vor einer Gewebeprobe. Die Technologie analysiert Zellkerne, die auf mögliche Krebsanomalien hinweisen können. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Zukunft der Krebsdiagnostik in Sachsen

In Dresden zeigt die neue Firma Katana Labs innovative Ansätze, um die Herausforderungen in der Krebsdiagnostik zu bewältigen. Angesichts eines alarmierenden Anstiegs der Krebserkrankungen, die als „Krebs-Tsunami“ bezeichnet werden, ist der Handlungsbedarf in Deutschland deutlich. Es wird zunehmend schwieriger, ausreichend Pathologen zu gewinnen, vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels.

Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Pathologie

Künstliche Intelligenz (KI) wird immer mehr in der medizinischen Diagnostik eingesetzt. Katana Labs hat es sich zur Aufgabe gemacht, KI-Assistenten zu entwickeln, die Pathologen bei der Auswertung von Mikroskopbildern unterstützen. Dies beinhaltet das Zählen von Zellkernen und die Identifizierung von Krebs-Profounden in Gewebeproben. Durch die automatisierte Sichtung der Bilddaten können Pathologen präzisere Diagnosen stellen, da die KI mit einer größeren Datenmenge arbeitet und menschliche Fehlerquellen reduziert.

Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Trotz der Fortschritte bei Katana Labs bleibt die digitale Infrastruktur in vielen deutschen Krankenhäusern hinter den Anforderungen zurück. Aktuell kommen noch häufig manuelle Systeme zum Einsatz. Die Notwendigkeit von modernen Digitalmikroskopen, die Bilddaten nahtlos an KI-gesteuerte Systeme übermitteln können, ist entscheidend, um den Nutzen der KI-Technologie voll auszuschöpfen. Fördernde Maßnahmen sind in der Branche unumgänglich, um das volle Potenzial digitaler Gesundheitslösungen zu erreichen.

Perspektiven für das Unternehmen und den Arbeitsmarkt

Katana Labs plant, seine Belegschaft von aktuell neun auf etwa 20 Personen im Jahr 2025 aufzustocken. Doch auch sie kämpfen gegen den gleichen Fachkräftemangel, unter dem die gesamte Branche leidet. Laut Technikdirektor Walter de Back müssen mehr qualifizierte Fachkräfte im Bereich der medizinischen Bildverarbeitung und Computervision ausgebildet werden. Dies stellt eine bedeutende Herausforderung für die Entwicklung effizienter Lösungen in der Krebsdiagnostik dar.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Initiative von Katana Labs ist ein vielversprechender Ansatz, um die Effizienz der Krebsdiagnose zu steigern und Pathologen zu entlasten. Die Entwicklung intelligenter Systeme, die mit den menschlichen Experten zusammenarbeiten, könnte letztlich dazu beitragen, den steigenden Bedarf an Diagnosen zu decken. Gleichzeitig ist es essenziell, die strukturellen Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen zu bewältigen, um den Übergang zur digitalen, individualisierten Medizin erfolgreich zu gestalten.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Vor-Ort-Besuch, Katana Labs, Auskünfte Dr. Falk Zakrzewski, Dr. Walter de Back

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