In Sachsen ist die Anzahl illegal getöteter Wölfe in den letzten Monaten gestiegen, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie berichtet. In einem Zeitraum von zwölf Monaten wurden 33 geschützte Tiere getötet, davon vier durch unrechtmäßigen Abschuss oder Giftköder. Seit der Rückkehr des Wolfes nach Sachsen im Jahr 2000 wurden insgesamt 207 verstorbene Wölfe registriert, wovon 18 Opfer illegaler Eingriffe waren.
Die Haupttodesursache für Wölfe in Sachsen ist nach Angaben der „Fachstelle Wolf“ der Verkehr, wobei 60 Prozent durch Autos und 15 Prozent durch Züge ums Leben kommen. Nur etwa 15 Prozent der sächsischen Wölfe sterben auf natürliche Weise. Die Zahl der illegalen Tötungen hat sich im Vergleich zum vorherigen Monitoring-Zeitraum verdoppelt, wobei sich die meisten Fälle im Landkreis Bautzen ereigneten.
Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen und bestätigt, dass zwei Wölfe erschossen und zwei qualvoll durch ausgelegte Köder gestorben sind. Es wurden auch Reste von Ködern in ausgelösten Tierfallen gefunden. Personen, die Hinweise zu illegalen Wolfstötungen in Sachsen geben können, werden gebeten, sich beim Landeskriminalamt zu melden. Da Wölfe streng geschützt sind, drohen für nicht genehmigte Eingriffe Freiheitsstrafen von drei bis fünf Jahren sowie Geldstrafen.
In Sachsen leben derzeit 38 Rudel, vier Paare und zwei Einzeltiere, wobei die meisten in den Landkreisen Bautzen und Görlitz beheimatet sind. Konflikte mit der Nutztierhaltung sind häufig, wobei im letzten Jahr 360 mit Wolfsrissen getötete Nutztiere gemeldet wurden. In 273 Fällen konnte nachgewiesen werden, dass Wölfe für den Tod verantwortlich waren. Die Fälle von Wolfsübergriffen haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, was zu Spannungen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft führt.